Rätselhafte Hundemumien

Rätselhafte Hundemumien

Die rituellen Bestattungen von Tiermumien sind eines der letzten ungelösten Rätsel im alten Ägypten. Die Archäologin Mélanie Flossmann erforscht zusammen mit einem deutsch-ägyptischen Wissenschaftlerteam den unterirdischen Tierfriedhof von Tuna el-Gebel. Die Dokumentation begleitet die Forscher bei ihren Expeditionen in das Tunnelsystem, in dem unzählige einbalsamierte Tiere lagern.

Ibisse und Paviane waren die Heiligen Tiere des Gottes Thot. Bei alljährlichen Zeremonien wurden sie geopfert und als Mumien bestattet. In weiteren Ritualzentren des Alten Ägyptens fanden sich Millionen mumifizierte Hunde und Katzen. Jetzt soll die gesamte Tier-Nekropole digital erfasst und für die Zukunft gesichert werden. Trotz der landesweiten Verbreitung des geheimnisvollen Tiermumienrituals sind darüber kaum schriftliche Zeugnisse überliefert. Es gehört damit zu den großen noch ungelösten Rätseln des Alten Ägypten. Die Ägyptologin Flossmann sammelt Indizien für den jahrtausendealten Verdacht, dass Priester der Antike die Gläubigen millionenfach betrogen hätten. Die Röntgenuntersuchung von Tiermumien belegt die Existenz vieler "falscher" Mumien, in denen nur einzelne Tierleichenteile oder sogar Stoff und Holz stecken. Umstritten ist bei Ägyptologen, ob regelrecht betrogen oder nur ein religiöses Prinzip angewandt wurde In England stößt die Forscherin Flossmann auf einen Skandal der Neuzeit: Im 19. Jahrhundert wurden Hunderttausende von ägyptischen Tiermumien nach Liverpool verschifft und dann als Dünger auf Felder und Gärten verstreut.

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