Rachels Hochzeit

Rachels Hochzeit

Eigentlich sollte Rachel im Mittelpunkt stehen. Schließlich ist die ganze Familie mit Freunden und Verwandten zusammengekommen, um am Wochenende Rachels Hochzeit zu feiern. Doch wie so oft stiehlt ihr die Schwester Kym die Schau. Dabei ist Kym die problematischere von beiden. Nachdem Kym einen Autounfall verursacht hatte, bei dem ihr kleiner Bruder Ethan starb, ist sie alkoholsüchtig geworden. Zurzeit versucht Kym, sich von ihrer Abhängigkeit in einer Entzugsklinik zu befreien. Der Tod Ethans war letztlich auch der Grund, weswegen sich die Eltern von Kym und Rachel scheiden ließen. Seitdem vertragen sich die Schwestern nur schwer. Im Gegensatz zur selbstgerechten, rüpelhaften Kym sehnt sich Rachel nach einem unaufgeregten Eheleben. Während die Trauung näher rückt, nehmen die Spannungen zu. Als Kym ein erschütterndes Familiengeheimnis preisgibt, scheint Rachels Hochzeit sogar zu platzen.

Mit psychologischem Feingefühl und viel Gespür für komplexe Figuren inszenierte Regisseur Jonathan Demme ein eindringliches Familiendrama voller unterschwelliger Spannung. In "Rachels Hochzeit" verzichtet der Oscar-Preisträger ("Das Schweigen der Lämmer") auf eine simplifizierende Gut-Böse-Einteilung. Indem er die unterschiedlichen Schwestern Kym und Rachel mit all ihren Stärken und Schwächen porträtiert, schwanken die Sympathien des Zuschauers bis zuletzt hin- und her. Hervorragend Oscar-Gewinnerin Anne Hathaway ("Les Misérables") als verletzliche Egozentrikerin Kym. Ebenso grandios Rosemarie DeWitt ("La La Land") in der Rolle von Kyms Schwester Rachel.

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