Quellen der Kraft im Südwesten

Quellen der Kraft im Südwesten

Heilendes Lourdes-Wasser, Weihwasser, die schwäbischen "Kinderbrunnen" - Wasser ist Leben, deshalb war es schon sehr alten Kulturen heilig. Seit der Vorzeit verehrte Quellen wurden später teilweise christianisiert und sind bis heute in Nutzung. Es gibt viele solcher sagenhaften Quellen im Südwesten, denn der Südwesten ist ein sehr altes Siedlungsgebiet voller Geheimnisse und Geschichten.
Zum Beispiel die Landelinquellen von Ettenheimmünster. Ob das Wasser dieser alten Quellheiligtümer die Augen heilt oder besser zum Brennen guter Schnäpse taugt - der Brunnen in der ehemaligen Klosterkirche hat viele Fans mit verschiedenen Überzeugungen. In den "Landelinsbüchlein" sind die Berichte über Heilungswunder festgehalten und bis um 1900 herrschte um die Quellen ein reger Badebetrieb. All dem liegt ein keltisches Quellheiligtum und eine frühchristliche Legende zu Grunde.
Große Geheimnisse, jedenfalls für Archäologen, birgt das Heidentor bei Egesheim, denn die frühkeltischen Gläubigen verehrten Naturheiligtümer und hatten kein Interesse, sich für die Nachwelt zu verewigen. Das, was sie uns hinterließen, davon haben Raubgräber vieles zerstört. Als Teil des alten Kultkomplexes sprudelt in der Nähe das Millbrönnle, nach dessen Wasser gerade Sterbende verlangten, wie Müller Reinhold Schätzle zu erzählen weiß. Eindrucksvoll sichtbar wird diese Kraft des Wassers in der Vulkaneifel im höchsten Kaltwassergeysir der Welt und am Totenmaar. Hier, in der Nähe einer römischen Siedlung, stürzte sich Pilatus in den Tod, erzählt die Legende. Die zahlreichen Dankestafeln in der Martinskapelle am Ufer des Totenmaares erzählen von wunderbarer Hilfe und Heilungen bis heute.
Der SWR-Film "Quellen der Kraft im Südwesten" geht den Legenden, Wundergeschichten und archäologischen Funden nach, die mit diesen Quellen verbunden sind. In "Augenblicken der Geschichte" fängt er ein, was uns die Quellorte über den Glauben und das Leben der Ahnen verraten. Denn die Altvorderen hatten ihre religiösen Kultorte nicht irgendwo. Es waren stets besondere Orte, denen sie eine Kraft zuschrieben. Und solche Kräfte haben auf die eine oder andere Weise bis heute überlebt.

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