Quartett im Bett

Quartett im Bett

'Quartett im Bett' - ein Film als blanker Unsinn, purer Nonsens, kompletter, wenn auch köstlicher Schwachsinn - perfekt dargeboten. Regisseur und Autor Ulrich Schamoni macht sich lustig über Berlin und schaut auf 'sein' Berlin. Das liegt in Kreuzberg. Das Arbeiter- und natürlich APO-Viertel ist das Paradies der Boheme 68, der Penner und Poeten, der Maler und Müßiggänger, der Trinker und Talente. Kreuzberg - das Tag- und Nachtasyl der Immerjungen. Und hier, in den herrlichsten Slums der Welt, in der Welt der Kneipen und Pinten, der Gammler-Genies, fand der Regisseur denn auch jenes Quartett, das dem Film mehr als den Titel gab: Ingo Insterburg & Co. Insterburg & Co.
das waren Ingo Insterburg, Karl Dall, Peter Ehlebracht, Jürgen Barz - die Band existierte von 1967 bis 1979. Im Film sind sie wahre Weltmeister des Blödelns. Sie kalauern mit Pfiff, Witz, Charme und Präzision, nonchalant, kaltschnäuzig, dreist, frivol - und doch mit einem Rest von Vorstadtromantik. Profis mit Naivität. Als Kontrast dazu setzt Schamoni die 'Jacob Sisters' aus Sachsen. Hier das etablierte, routinierte Showgeschäft, dort die unverbildeten, unverblümten Pop-Barden aus Kreuzberg. Die spielerische Sicherheit dieser Gammler-Symphonie, die Improvisierkunst, der unkonventionelle Rhythmus, die exakte Realitätsbeobachtung, der wie absichtslos pointierte Dialog - das alles macht 'Quartett im Bett' zu einer Farce mit Niveau.

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