Quallen auf dem Vormarsch?

Quallen auf dem Vormarsch?

Die Forschung steht erst am Anfang. Aber Experten sind sich schon jetzt einig: Das massenhafte Auftreten der globalen Quallenpopulation ist ein Indiz dafür, dass etwas in den Weltmeeren nicht stimmt. Der Mensch ist für einen möglichen Anstieg verantwortlich. Durch die Überfischung mancher Fischarten fehlt den Quallen ein regulierender Nahrungskonkurrent. Je weniger Fische, desto mehr Futter bleibt für die Quallen übrig. Dieses Überangebot an Nahrung sorgt für eine explosionsartige Vermehrung der Quallen. Diese entsteht, wenn der Mensch weiterhin seine Abwässer und damit zu viele Nährstoffe ins Meer leitet. Dann kommt es zu immensen Planktonblüten. Das kurbelt die Vermehrung von tierischem Plankton an. Es sind mikroskopisch kleine Krebse, die auf dem Speiseplan der Quallen stehen. Auch die globale Erwärmung regt Quallenpolypen an, mehr Nachwuchs zu produzieren. Durch den CO2-Anstieg verändert sich außerdem der pH-Wert in den Weltmeeren. Unsere Ozeane werden saurer. Für alle Organismen mit Kalkskelett eine Gefahr, denn Säure löst Kalk auf. Quallen kommen ohne Skelett aus und sind damit im Vorteil. Das Einschleppen fremder Arten führt ebenfalls zu einem Vormarsch der Quallen: Im Ballastwasser großer Containerschiffe reisten einst Rippenquallen ins Schwarze Meer. Die eingeschleppte Art breitet sich rasant aus und bedroht einige Fischbestände. ARTE geht auf eine bildstarke Reise zu den Hotspots der Quallenforschung in Mittelmeer, Atlantik, Nord - und Ostsee. Die wissenschaftliche Spurensuche taucht tief in die faszinierende Welt der Quallen ein.

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