Putzen, trösten, kämpfen

Putzen, trösten, kämpfen

Beim ersten Mal weiß sie nicht, was sie hinter der Tür erwartet, an der sie klingelt - oft ist es das Chaos. Ingrid Trogisch ist unterwegs für die Geraer Nachbarschaftshilfe. Die Vereinsvorsitzende und ihre Mitstreiter helfen, wenn die Fachleute vom Sozialamt nicht mehr weiterwissen. Die freiwilligen Helfer besuchen Menschen, die nie eine Amtsperson in ihre Wohnung ließen, Arme, Arbeitslose und Verzweifelte. Denen helfen sie beim Entmüllen ihrer Wohnung, erklären Formulare, begleiten sie zu Terminen und besorgen gebrauchte Möbel. Das Besondere: Die Helfer haben am eigenen Leib erlebt, was es heißt, ziemlich am Ende zu sein. Auch sie haben die Erfahrung gemacht, dass es nicht mehr weiterging. Ingrid Trogisch hat hinter sich, was man ein wechselhaftes Leben nennt: Das Auf und Ab nach der Wende, Arbeitslosigkeit und drohender Absturz. Aber sie hat es geschafft, sich aufzuraffen, und hat andere mitgezogen. Sie wollen nicht die Starken sein, die den armen Schwachen helfen. Jeder ist aufgefordert mitzutun. Aber funktioniert das? Was machen Ingrid Trogisch und ihr Team besser als die Profis beim Sozialamt? Wo ist die Grenze für diese Hilfe zur Selbsthilfe?

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