Puccini - Turandot

Puccini - Turandot

Das schaurig-rührende Märchen von der ebenso schönen wie grausamen Prinzessin Turandot war für Puccini der ideale Opernstoff: Die chinesische Prinzessin gibt jedem der zahlreichen Verehrer, die um ihre Hand anhalten, drei Rätsel auf. Wer die Antwort weiß, darf sie heiraten - sonst bezahlt er seine Liebe mit dem Leben. Noch kein Bewerber konnte bisher die Rätsel lösen, und so endeten sie alle auf dem Schafott. Da erscheint der siegessichere Prinz Calaf. Puccini schuf daraus eine von großen Gefühlen getragene Oper, die von der allmächtigen Kraft der Liebe handelt. Die Tragödie um die eiskalte Prinzessin bricht er durch grotesk-komödiantische Einschübe - die Auftritte der drei Hofschranzen Ping, Pang und Pong - und dadurch, dass er mit der selbstlos liebenden Sklavin Liu dem grausamen Spiel der Turandot ein märchenhaft ideales Menschenbild entgegenstellt. Puccinis Prinz Calaf, der sich in blinder Verliebtheit und voll Zuversicht dem despotischen Spiel der Turandot stellt, ihre Rätsel löst und sie am Ende durch die Kraft seiner Liebe - und einen Kuss - bekehrt, ist eine Glanzrolle für jeden Tenor, die Arie 'Nessun dorma' wohl die bekannteste Tenorarie überhaupt und durch Luciano Pavarottis Interpretation selbst Nicht-Opernkennern ein Begriff. Vom Frühjahr 1920 bis zu seinem Tod am 29. November 1924 arbeitete Puccini an dem Stoff, beschäftigte sich auch intensiv mit chinesischer Geschichte und Musik - und zitiert zum Beispiel mehrmals in der Oper Melodien einer chinesischen Spieluhr, die ihm ein Freund besorgt hatte - doch er konnte sein Werk nicht mehr vollenden. Die 'Turandot' wurde Puccinis Schwanengesang, und erst nach seinem Tod ergänzte Franco Alfano die Skizzen und Aufzeichnungen des Meisters zur heute bekannten Partitur. Die Uraufführung am 25. April 1926 in der Mailänder Scala dirigierte Arturo Toscanini.

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