Prinz Eugen und das Osmanische Reich - Mehr als nur Feinde

Prinz Eugen und das Osmanische Reich - Mehr als nur Feinde

Es war eine der faszinierendsten und gleichzeitig brutalsten Epochen unserer Geschichte: die Zeit des Barock. Die Geschichte von Prinz Eugen spiegelt einen unvergleichlichen Aufstieg wider.
1683 kommt der junge Prinz buchstäblich in Lumpen nach Wien. Verschmäht vom französischen König, ist er Hals über Kopf aus Frankreich geflohen. Dort hat man den kleinwüchsigen, in seiner Jugend vernachlässigten Prinzen für geistlichen Stand vorgesehen.
Doch bereits bei der Befreiung Wiens von den Türken beweist der junge Savoyer Mut und wird kurz darauf mit einem Regiment belohnt. Die Türken werden in den Jahren darauf Prinz Eugens "liebster Feind". In zahlreichen Schlachten in Ungarn und auf dem Balkan zeichnet er sich aus. Als es im Jahr 1697 bei Zenta, im heutigen Serbien, zu einer Entscheidungsschlacht zwischen kaiserlichem und osmanischem Heer kommt, nutzt Prinz Eugen die Gunst der Stunde für einen Überraschungsangriff - und schlägt den zahlenmäßig übermächtigen Gegner vernichtend. Dies ist der Beginn der beispiellosen Karriere des Prinzen, der ferner drei Kaisern als Oberbefehlshaber dient.
Doch Prinz Eugen ist nicht nur ein glänzender Militärstratege, er ist auch ein Kosmopolit, der stets auf der Suche nach den Errungenschaften seiner Zeit, insbesondere in fremden Kulturen, ist. So wird er zum prägenden Kunstmäzen, zum mächtigsten Diplomaten Europas und zum reichsten Privatmann seiner Zeit. Neben Cornelius Obonya als Ludwig XIV. sind in "Prinz Eugen und das Osmanische Reich" Simon Morzé als junger und Stefan Puntigam als erwachsener Prinz Eugen sowie in weiteren Rollen Maya Henselek, Mercedes Echerer, Lucia Siposová, Simon Hatzl und Max Mayer zu sehen. Als Drehorte der Produktion dienten österreichische Originalschauplätze wie das Schloss Belvedere oder das Schloss Hof, in der Türkei wurden Gemächer des Topkapi-Palastes nachgebaut.
Die Türkei beziehungsweise das Osmanische Reich ist jener Schauplatz, der bei einer Annäherung an den österreichischen Mythos Prinz Eugen nicht fehlen darf. Die Osmanen gehören im ausgehenden 17. Jahrhundert - wie die Habsburger-Monarchie - zu den Supermächten ihrer Zeit. Die Sultane versuchen ihren Einfluss in Südost - und Mitteleuropa auszuweiten, werden aber im Inneren des Reiches von aufkeimenden Unruhen heimgesucht.
Die Sultans-Mutter Gülnus bildet dabei den ruhenden Pol. Als Kind auf Kreta ihren Eltern entrissen und in den Harem des Sultans verkauft, entwickelt Gülnus Wissensdrang und soziale Verantwortung. Sie ist die Mutter zweier Sultane, Mustafa II. und Ahmed III., sie fördert kulturelle Vorhaben und stiftet wohltätige Einrichtungen. In ihren späten Jahren stellt sie die Weichen für die Einführung des Buchdrucks im Osmanischen Reich. Nach Jahrzehnten grausamer Kriege beginnen Habsburger und Osmanen schließlich, einander zu respektieren und einander in Kultur, Literatur, Mode, Technik und Wissenschaft zu beeinflussen.

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