Platteln in Umtata

Platteln in Umtata

DokumentationDeutschland  

Die singenden und musizierenden Brüder Well, Hans, Christoph und Michael, besser bekannt als die "Biermösl Blosn", reisten mit Kind und Kegel, mit Alphorn, Tuba, Trompeten und weiteren 23 Instrumenten auf den schwarzen Kontinent ins südliche Afrika. Sie wollten sich mit den dort heimischen Musikern, Tänzern und Sängern austauschen, wollten gemeinsam mit ihnen spielen, tanzen und singen.

Herausgekommen ist ein witzig-ernster kultureller Dialog, in dem sie auch sehr viel über die Lebensumstände und Einzelschicksale ihrer musikalischen Partner erfahren. Peter Heller und sein Team haben die Biermösl on Tour durch die lärmenden Townships der Großstädte zu den spontanen Nachbarschaftstreffen und den gemeinsamen Auftritten begleitet. Und weil Hansi, Stofferl und Michael Well auch neugierige und kritische Reisende sind, erfährt man in dem Film eine ganze Menge über Apartheid, Sklaverei und Unterdrückung. Und auch über den afrikanischen Gumboot-Tanz, der dem Schuhplattler frappierend ähnelt.

Erfunden haben ihn die schwarzen Minenarbeiter vor fast einhundert Jahren, als sie in den Gold- und Diamantengruben des Apartheidstaates schuften mussten. Da ihnen unter Tage das Sprechen strengstens verboten war - aus Angst, sie könnten sich zusammenrotten und gegen ihre Unterdrücker rebellieren -, erfanden die Arbeiter eine Geheimsprache: mit der flachen Hand schlugen sie ein-, zwei- oder mehrmals geräuschvoll auf ihre Gummistiefel und verständigten sich auf diese Art. Über Tage entwickelte sich daraus ein rhythmischer Tanz, der Gumboot-Dance, der "afrikanische Plattler".

Zurück in Bayern bringen die Biermösl Blosn ihrem Publikum, unterstützt von Gerhard Polt, humorvoll Afrikanisches bei.

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