Planet der Dicken - Essen wir uns zu Tode?

Planet der Dicken - Essen wir uns zu Tode?

Laut Robert-Koch-Institut sind zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig. Ein Viertel der Erwachsenen ist sogar stark übergewichtig. Ärzte und Krankenkassen schlagen schon seit Jahren Alarm. Die Folgen extremen Übergewichts wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rücken- und Gelenkprobleme lassen die Gesundheitskosten in ungeahnte Höhen schießen.

In der großen Samstags-Dokumentation erzählen neun schwergewichtige Frauen und Männer ihre ganz persönliche Geschichte. Es sind Geschichten von langjährigem Leid und mühsamem Erfolg. Mit Hilfe mehrerer Langzeitbeobachtungen dokumentiert VOX die Schicksale von fettleibigen Menschen, die den Kampf gegen ihr Übergewicht aufgenommen haben. Einige haben es schon geschafft, andere sind noch auf einem beschwerlichen Weg.

In der MediClin-Seepark-Klinik im niedersächsischen Bad Bodenteich werden Patienten mit Adipositas behandelt, die neben einer ernährungsmedizinischen auch einer psychotherapeutischen Behandlung bedürfen. Johannes Feldt zieht bei einem Gewicht von 315 Kilo die Reißleine und beantragt eine Kur in Bad Bodenteich. Durch Medikamente entwässert er, geht im Frühjahr 2017 mit 295 Kilo Startgewicht in die Klinik. Er ist ein seltener Fall: Ohne OP, nur mit Ernährungsumstellung und Bewegung nahm er bisher 50 Kilo ab. Weitere 40 Kilo sollen folgen, dann will er über einen operativen Eingriff nachdenken.

Die 39-jährige Petra Schmidt ist ebenfalls Patientin in Bad Bodenteich. Anfangs darf sie nur unter Aufsicht ans Buffet: Sie leidet an einer psychisch bedingten Binge-Eating-Störung, an unkontrollierten Fressanfällen. Petra hat sich so auf ein Gewicht von fast 300 Kilo katapultiert. Seit neun Wochen ist sie in Bad Bodenteich. Konnte sie vorher nur liegen, läuft sie jetzt schon ein paar Schritte ohne Rollator. Sie hat noch einen langen Weg vor sich, freut sich aber über die vielen winzigen Fortschritte, die sie in der Klinik macht.

Sandra wiegt 155 Kilo, bevor sie sich im Sommer 2007 bei Professor Rudolf Weiner in Frankfurt den Magen verkleinern lässt. Die ursprünglich schlanke 32-Jährige hat sich ihr Übergewicht über Jahre aus Frust angefuttert. Eine unglückliche Affäre mit einem verheirateten Mann, der sich nicht von seiner Frau trennen wollte, sieht sie als Ursache für ihre unkontrollierten Fressattacken. Nach der OP hat ihr Magen nur noch ein Drittel seiner ursprünglichen Größe. Schon in den ersten drei Monaten nimmt sie 30 Kilo ab. 2009 trifft VOX sie wieder. Inzwischen sind insgesamt 75 Kilo runter. Mehrere Fettschürzen-OPs hat Sandra ebenfalls hinter sich. 2017 trifft VOX Sandra erneut. Sie konnte ihr Gewicht halten, sogar noch weiter abnehmen.

Tetje Mierendorf, der ehemals schwergewichtige Kabarettist und Schauspieler hat aus eigenem Antrieb 70 Kilo abgenommen und sieht völlig verändert aus. Wie hat er das geschafft? Wie fühlt es sich an im neuen Körper? Und wie verhindert er den Jo-Jo-Effekt? Er ist sich sicher - wenn er weiter auf seine Ernährung achtet und ausreichend Sport macht, klappt es auch mit dem Gewicht.

Mit Sport und eisernem Willen zu einem neuen Menschen: Die Geschichte vom Marathon-Mann Micha Klotzbier hört sich abenteuerlich an. Im Januar 2015 verkündet er, ein Jahr später am Berlin Marathon teilzunehmen. Michael Klotzbier wiegt damals 160 Kilo. Innerhalb eines Jahres möchte er mindestens 60 Kilo abnehmen, um sich seinen Traum vom langen Lauf zu erfüllen. Doch auf dem langen Weg zum Ziel erleidet er unzählige Rückschläge.

Das Jo-Jo-Gespenst kennt auch Uli Schreiber - und auch die Qual mit den ständig wechselnden Kleidergrößen. Sie kauft eine Hose gleich in drei Größen - 44, 46 und 48. Die Musikmanagerin aus Hamburg hat 2012 unter medizinischer Begleitung im Rahmen einer VOX-Dokumentation Crash-Diäten ausprobiert und dabei mal mehr, mal weniger abgenommen - vor allem aber Muskelmasse verloren. 95 Kilo wog sie damals. Fünf Jahre nach dem Experiment zeigt VOX, ob und wie sich ihr Essverhalten geändert hat. Fakt ist: Keine Diät hat der 45-Jährigen geholfen. Warum nicht? Was läuft schief?

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