Picasso, Braque & Cie

Picasso, Braque & Cie

Kunst und KulturF  

Picasso, Braque, Apollinaire und Kahnweiler - zwei Künstler, ein Dichter und ein Kaufmann - waren Zeitgenossen. Noch vor ihrem 30. Geburtstag veränderten diese vier jungen Männer die Kunstwelt von Grund auf - von der Gestaltung über die Verbreitung bis hin zum Handel. Ein ungewöhnliches Bündnis, in dem sich die visuelle Revolution der Maler Pablo Picasso und Georges Braque auf das literarisch-kritische Genie Guillaume Apollinaires und den hervorragenden Geschäftssinn des deutsch-französischen Galeristen Daniel-Henry Kahnweiler stützte.

Zum Zeitpunkt der Braque-Ausstellung, die Kahnweiler im November 1908 in seiner frisch eröffneten Kunstgalerie nahe der Place de La Madeleine in Paris organisierte, war der Kubismus noch nicht einmal ein Konzept, geschweige denn eine Bewegung. Der Name wurde von einer schmähenden Äußerung von Matisse gegen die "petits cubes", die "kleinen Würfel", in Braques Gemälde "Häuser in L'Estaque" übernommen.

Doch bereits damals waren Braque und Picasso die Taktgeber eines tiefgreifenden Wandels in der Kunst. Unter dem Einfluss der vier Visionäre entfaltete der Kubismus eine unverkennbare Identität, entfachte Begeisterung und faszinierte die Elite der Pariser Kunstszene. Zwischen 1907 und 1914 schworen die vier jungen Wilden dem traditionellen Kunstschaffen ab. Der Rest ist Geschichte: Dank der Erwerbungen europäischer, russischer und amerikanischer Sammler verbreitete sich der Kubismus sehr rasch auch international und Kahnweiler wurde 1920 durch sein legendäres Buch "Der Weg zum Kubismus" quasi unsterblich.

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