Philosophie: Farbe

Philosophie: Farbe

Für die Wissenschaft ist Farbe nur der subjektive Eindruck, den das Auge von einer oder mehreren Wellenlängen des Lichts hat. Aber zweifellos lassen sich Farben nicht auf ihre jeweiligen physikalischen Eigenschaften reduzieren und sind keine rein rationale Angelegenheit. Farbe hat ganz unterschiedliche Nuancen: Man kann sie unter dem Gesichtspunkt der Ästhetik, ihrer Bestandteile oder auch in Bezug auf die Sprache untersuchen. Denn Farben stehen immer in enger Beziehung zu unserer Wahrnehmung, zu unseren Empfindungen und Gefühlen. Es schwingt bei Farben neben der Wellenlänge stets auch eine emotionale Frequenz mit. Die 'Sprache der Farben' kann darüber hinaus sogar eine geistig-moralische Dimension haben. Welchen Stellenwert hat die 'Logik der Farben' - wie Cézanne es formulierte - letztlich gegenüber der Logik des Gehirns? Um die Philosophie der Farben zu ergründen, blättern Raphaël Enthoven und sein Gast Claude Romano heute in Schriften von Merleau-Ponty, Kandinsky, Diderot und David Katz. Zitate von Rimbaud und Baudelaire sowie aus Melvilles 'Moby Dick' bringen noch ein bisschen mehr Farbe in die Diskussion. Was es mit Licht und Stimmung auf sich hat, verdeutlichen berühmte Fotografien Newtons und die impressionistischen Gemälde Monets wie etwa die Heuhaufen-Serie, bei der die Farben je nach Tageszeit wechseln.

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