Peru: Der Preis des Goldes

Peru: Der Preis des Goldes

Zwei Jahre nach der Niederlage des IS auf Mindanao sind 1.600 Dschihadisten reumütig zurück nach Hause gekommen.

Gerade als der IS im Irak und in Syrien 2017 massiv an Terrain verlor, eroberten muslimische Separatisten im Mai 2017 die Stadt Marawi auf der Insel Mindanao - die größte muslimische Stadt im mehrheitlich christlich geprägten Inselstaat Philippinen. Der Armee gelang es nur mit äußerster Kraftanstrengung, die Terroristen in fünf Monaten brutaler und blutiger Kämpfe Haus für Haus wieder zu vertreiben. Ganze Viertel liegen bis heute in Trümmern.

Zwei Jahre später haben 1.600 ehemalige philippinische IS-Kämpfe ihre Waffen gestreckt und sind reumütig wieder nach Hause gekommen. Der philippinische Staat empfängt sie wieder, aber sie müssen auch erklären, warum sie eigentlich für den IS kämpfen wollten. Jugendliche, halbe Kinder, Frauen, Männer, sogar ganze Familien waren vor zwei Jahren übergelaufen, viele aus purer Armut oder Ahnungslosigkeit. Nun träumen sie von einem neuen Leben und hoffen auf Verzeihung durch ihre Mitbürger.

Im peruanischen Amazonas kämpfen Soldaten und Naturschützer gemeinsam gegen die Invasion durch illegale Goldgräber.

Der peruanische Amazonas ist seit mehr als zehn Jahren von einem Goldfieber erfasst, dessen Auswirkungen auf die Natur nur mehr von Satellitenbildern beobachtet werden können: Riesige Flächen unberührter Regenwald von einst einzigartiger Biodiversität wurden abgeholzt und in Sandwüsten verwandelt. In einem La Pampa genannten Gebiet schürften 40.000 illegale Goldgräber, ohne dass Polizei oder Militär ihnen Einhalt gebieten konnten. La Pampa wurde von kriminellen Banden kontrolliert, die mit ihren eigenen Sicherheitsleuten und Auftragskillern einen Parallelstaat errichteten, wo Prostitution, Menschenhandel und Mord zum Alltag gehörten.

Doch trotz der extremen Gewalt zog es immer mehr Menschen aus den bitterarmen Regionen der peruanischen Anden in das Amazonastiefland. Dort konnten die Schürfer ohne weiteres 50 Dollar pro Tag verdienen; das illegale Gold wurde an Mittelsmänner verkauft und mit dem legalen Gold vermengt, das Peru als siebtgrößter Produzent weltweit in Minen in den Anden schürft. So gelangte das Gold aus dem Amazonas in Tresore, Schmuck und Halbleiter von Konsumenten in aller Welt. Anfang dieses Jahres griff der peruanische Staat schließlich durch und schickte die Armee nach La Pampa, um die Camps zu räumen.

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