Paul Poiret

Paul Poiret

1879 geboren verdiente er sich schon als Jugendlicher sein Geld als Modezeichner und begann dann als 20-Jähriger, für den Designer Jacques Doucet zu arbeiten. Bald machte er sich selbständig und eröffnete 1903 sein erstes Atelier. Seine Entwürfe gelten als revolutionär, denn die Kleider waren allesamt so geschnitten, dass Frauen sie erstmals auch ohne Korsett tragen konnten. Und so gilt Paul Poiret bis heute als der Designer, der die Frauen vom 'Gefängnis' der eng geschnürten Unterwäsche befreite. Poiret war der Erste, der seit 1907 orientalische Einflüsse in seine Modelle einfließen ließ, so entwarf er den 'Konfuziusmantel', Pumphosen und Turbane. Außerdem brachte Le Magnifique Hosenröcke in die Mode ein, ein Kleidungsstück, das bis dahin nur bei Radfahrerinnen akzeptiert wurde, und er kreierte als erster passende Parfums zu seinen Konfektionen. Mit seinen Modeschauen ging er auf Tour, reiste etwa nach Berlin, München, Sankt Petersburg und New York - auch das war damals eine Neuheit. Paul Poiret war nicht nur Modeschöpfer, sondern auch ein wichtiger Protagonist der Pariser Gesellschaft. Seine schönsten Kreationen stellte seine Frau Denise bei jeder mondänen Gelegenheit zur Schau. Die privaten Feste der Poirets wurden zum Stadtgespräch. 1911 gründete er zwei weitere Ateliers, die er nach seinen beiden Töchtern benannte. Im Atelier Martine wurden Tapeten, Lampen und Keramik hergestellt, im Unternehmen Les Parfums de Rosine ließ er als erster Designer überhaupt passende Parfums zu seinen Konfektionen herstellen. Im Ersten Weltkrieg musste er seine Ateliers jedoch schließen, und nach Kriegsende erfuhr Paul Poiret schmerzlich, dass seine große Zeit zu Ende ging. Seine Stellung in der Modewelt sollte fortan eine aufstrebende Modeschöpferin namens Coco Chanel übernehmen, die die neue Zeit mit ihrer klaren Silhouette widerspiegelte. Poiret geriet in finanzielle Schwierigkeiten, 1929 wurden seine Ateliers endgültig geschlossen. Er widmete sich von nun an seinen Memoiren und starb 1944 einsam und in Armut. Die Dokumentation zeigt in opulenten Bildern die wichtigsten Kreationen von Paul Poiret und lässt durch reichhaltige Archivaufnahmen das Paris der Belle Epoque wiederauferstehen. Die Dokumentation beleuchtet, wie groß der Einfluss des 'Königs der Mode' auch heute noch ist.

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