Papst Franziskus und der Machtkampf im Vatikan
"Pro Pope Francis" heißt eine länderübergreifende Initiative, die Papst Franziskus Ende Oktober 2017 zur Seite springt und ihm für seine "mutige und theologisch wohlbegründete Amtsführung" dankt. In einem an den Papst adressierten Brief bitten ihn über tausend Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft, "von seinem eingeschlagenen Weg nicht abzuweichen". Mit dem offenen Brief setzen die Unterzeichner einen Gegenakzent zu den 245 "Signatores", die Papst Franziskus wegen der Verbreitung von Häresien in einer "Zurechtweisung" im September 2017 aufgefordert hatten, sich von seinen "Irrlehren" zu distanzieren. Es herrscht ein Machtkampf nicht nur im Vatikan. An Papst Franziskus scheiden sich offensichtlich katholische Geister. Viele knüpfen an den "Reform-Papst", der die Kirche öffnen wollte, mehr Demokratie und Barmherzigkeit eingefordert hat, nach wie vor große Hoffnungen. Aber kann sich der erste Papst aus Lateinamerika mit seinen bereits im Konklave angekündigten Reformplänen durchsetzen? Was hat sich seit der Wahl von Jorge Mario Bergoglio zum Papst im Jahr 2013 in der katholischen Kirche tatsächlich verändert? In "STATIONEN" werden strittige Themen im Pontifikat von Papst Franziskus diskutiert, Befürworter und Kritiker kommen zu Wort und es wird eine vorsichtige Bilanz gezogen.