Panama-Kanal

Panama-Kanal

Der Bau des Panamakanals war die kostspieligste Unternehmung der Menschheitsgeschichte, denn um die Landenge zwischen Nord- und Südamerika zu durchtrennen, mussten buchstäblich Berge versetzt werden. Den ersten Versuch unternahmen um 1880 die Franzosen unter der Leitung von Ferdinand de Lesseps, der bereits den Suezkanal geplant und gebaut hatte. Doch sie gaben, nachdem zahllose Arbeiter von Tropenkrankheiten dahingerafft worden waren, schließlich auf und hinterließen sowohl eine unvollendete Großbaustelle als auch ein finanzielles Fiasko. Die Amerikaner übernahmen das Projekt und brachten den Bau 1914, nur wenige Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs, zum Abschluss. Damit endete auch das Viktorianische Zeitalter und die aufstrebenden Vereinigten Staaten wurden endgültig zur Weltmacht. Allerdings hatten die Amerikaner dafür einen hohen Preis zu zahlen. Zehn Jahre lang bauten sie an dem Kanal. Die Ausgaben in Höhe von 350 Millionen Dollar belasteten den amerikanischen Staatshaushalt über Jahre, und nicht zuletzt kostete der Bau 5.000 Menschen das Leben. Durch die Einwanderung von 55.000 Fremdarbeitern, den Aushub von Hunderttausenden Tonnen Erdreich, die Veränderung des natürlichen Gleichgewichts und die Einführung zahlreicher ingenieurtechnischer Neuerungen veränderte sich die gesamte Region nachhaltig. Neben dem damaligen US-Präsidenten Theodore Roosevelt porträtiert der Dokumentarfilm auch den amerikanischen Militärarzt William Gorgas, der einen Plan zur Ausrottung des in der Region grassierenden Gelbfiebers durchführte. Den enormen technischen Ambitionen gegenüber erwies sich das Projekt aus humaner Sicht als wenig fortschrittlich: Diskriminierung war an der Tagesordnung, ein Aspekt, den der Dokumentarfilm ebenfalls beleuchtet. Denn die auf den verschiedenen Karibikinseln angeworbenen Hilfsarbeiter erledigten die schwersten und am geringsten entlohnten Arbeiten, während qualifiziertere und ungefährlichere Tätigkeiten Weißen vorbehalten waren.

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