Palast der Gestrandeten

Palast der Gestrandeten

Gesellschaft und SozialesDeutschland  

Noch nie zuvor hat ein Kamerateam hier filmen dürfen: im unwirtlichen Betonklotz im Zentrum Roms. Er heisst Palazzo Selam, Palast des Friedens, ein zynischer Name für das ehemalige Universitätsgebäude, das von hunderten Flüchtlingen bewohnt wird.

Ein unfreiwilliges Zuhause für alls die Flüchtlinge, die vor allem aus Afrika stammen. Hier leben sie zum Teil schon seit Jahren im grössten Flüchtlingsgetto Europas - abgeschottet von der Aussenwelt. Sie haben ihr Leben, ihr Überleben selbst in die Hand genommen, wie die 26-jährige Muna aus Somalia. Eigentlich sollte der Palazzo nur eine Zwischenstation sein, mittlerweile ist er eine feste Bleibe.

Täglich kommen neue Flüchtlinge von den Aufnahmestellen in Süditalien. Den Palazzo Selam kennen sie schon aus Afrika und wissen, dass sie hier Schutz finden und ihre Weiterfahrt organisieren können. Die meisten wollen möglichst schnell weg aus Italien, weil sie vom Staat dort keine Unterstützung erhalten. Die Einzige, die sich regelmässig um die Flüchtlinge kümmert, ist die Ärtzin Donatella d'Angelo. Mit ihrer unzimperlichen Art sorgt sie dafür, dass die Gesundheitsprobleme einzelner Flüchtlinge nicht vollends aus dem Ruder laufen.

Chiara Sambuchi und ihr Team durfte zum ersten Mal ins Gebäude. Nach vielen Stunden, zuerst ohne Kamera, war klar: Der Palast des Friedens ist eher ein Palast der Gestrandeten.

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