Olympiapoker

Olympiapoker

Am 6. Juli 2011 ist es wieder soweit. Dann fällt in Durban die Entscheidung, wer 2018 die Winterspiele ausrichten darf, und die Stadt München ist als deutscher Bewerber im Rennen. Es bewerben sich München, das südkoreanische Pyeongchang und das französische Annecy. Klarer Favorit für die Olympischen Winterspiele ist Pyeongchang. 'New Horizons' so der Slogan der Bewerberstadt - neue Märkte! Und damit sagen sie sehr deutlich, womit eine Bewerbung Erfolg verspricht: mit Geld, am besten ganz viel Geld. Fast altbacken wirkt Münchens 'Festival of Friendship', ein Appell an hehre olympische Werte wie Freundschaft und Fairness. Während die Regeln sportlicher Wettkämpfe klar definiert sind, ist der Wettbewerb um die Austragung alles andere als transparent. Klar ist nur: Die Bedingungen diktiert das Internationale Olympische Komitee (IOC). Das finanzielle Risiko tragen die austragenden Städte und Regionen. So steht ein Gewinner von vornherein fest: das IOC. Die Entscheidung, wann welche Stadt das Rennen macht, folgt einer vom IOC vorgegebenen Dramaturgie. Der Zeitpunkt der Entscheidung liegt immer in den Jahren zwischen den Olympischen Spielen. Nur so bleibt die Weltmarke Olympia im Gespräch. So hat sich das Spiel zwischen den Spielen über die Jahre zu einer glamourösen Luxus-Veranstaltung hochgeschaukelt, in der ein Heer hochbezahlter Spin-Doktoren und PR-Berater sowie Sportpromis und Spitzenpolitiker mitspielt. Die Olympischen Spiele sind ein Milliardengeschäft, deren Profiteure sich höchst ungern in die Karten schauen lassen. Seit zwei Jahrzehnten recherchiert der Sportjournalist Jens Weinreich in der Sportwelt. Er kennt die Szene wie nur wenige Reporter weltweit. Für 'Olympiapoker' will er herausfinden, wie es zugeht, wenn das IOC über den Gastgeber der Olympischen Winterspiele 2018 entscheidet. Kritisch und mit journalistischer Beharrlichkeit stellt Weinreich den Beteiligten am Olympiapoker Fragen.

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