
Nothing Compares

Wut - aufrichtige, enthusiastische und wunderbare Wut - war ihr Antrieb und ihr Verhängnis. Wut auf ihre eigene Mutter, die katholische Kirche, die Gesellschaft, die Musikindustrie, und als sie sich den Zwängen verweigerte, wie eine junge Musikerin sich auf der Bühne, bei Werbeauftritten und überhaupt in der Öffentlichkeit zu verhalten hat, wurde sie zur Ausgestossenen: Sinéad O'Connor.
Unvergessen ist das Musikvideo zu ihrem Überhit «Nothing Compares 2 U» aus dem Jahr 1990, ebenso ihr verstörender Auftritt bei «Saturday Night Live», als sie medienwirksam ein Bild des damaligen Papstes Johannes Paul II. zerriss. Damit provozierte O'Connor in konservativen Gesellschaften wie ihrer irischen Heimat einen Aufschrei sowie Zerstörung und Boykott ihrer Tonträger und Poster. Bei einem gemeinsamen Auftritt im Madison Square Garden musste Country-Legende Kris Kristofferson die junge Frau vor der Wut und Verachtung des Konzertpublikums schützen.
Die 1966 in Irland geborene Sinéad O'Connor mag eine Vielzahl schöner und charakteristischer Songs geschrieben haben, doch ihr bekanntester war eine Fremdproduktion. Weil es sich beim Komponisten von «Nothing Compares 2 U» um den 2016 verstorbenen Superstar Prince handelt und dessen Erben die Rechte am Song für den Film nicht freigeben mochten, ist O'Connors grösster Hit, der auch den Filmtitel gestiftet hat, darin nicht zu hören. Das mag schade sein, aber das dazugehörende Musikvideo ist gleichwohl zu sehen, ein umwerfend kraftvoller Videoclip, worin die das Gesicht der Sängerin in ununterbrochener Nahaufnahme ihren ganzen Schmerz offenbart.
Eine Rebellin aus einer Zeit, als sich Stars noch nicht aus Kalkül und Imagegründen kämpferisch gegeben haben, ist Sinéad O'Connor bis zuletzt geblieben. Sie hat zehn Alben veröffentlicht und ist bis zu ihrem frühen Tod im Juli 2023 auf kleineren Bühnen aufgetreten. Selbst wenn sie im Film beteuert, nichts zu bereuen und zu ihren Ansichten zu stehen, hat vielleicht auch sie zu schnell und zu hell gebrannt, ist zu früh verglüht. Die Filmemacherin Kathryn Ferguson widmet mit «Nothing Compares» ein filmisches Andenken einer einzigartigen Musikerin, die zeitlebens beeindruckte, auch als Kämpferin.
Bewertung
Links zur Sendung
Darsteller
- Self Sinéad O'Connor
- Self Gay Byrne
- self, Sinéad O'Connor's father John O'Connor
- Self Bob Dylan
- Self Brian D'Arcy
- Self, Sinéad O'Connor's music teacher Jeannette Byrne
- Self Paul Byrne
- Self, Sinéad O'Connor's childhood friend Clodagh Latimer
- Self Mike Clowes
- John Reynolds
- Self Ranking Miss P.
- Self Kate Garner
- Self Peaches
- Self John Maybury
- Self John Grant
- Self Bill Coleman
- Self Elaine Schock
- Self Chuck D
- Self Charlie Rose
- Self Margo Harkin
- Self Róisín Ingle
- Self Jerry Stafford
- Self, Sinéad O'Connor's manager Claire Lewis
- Self Marco Pirroni
- Self Phil Ramone
- Self Pope John Paul II
- Self Bob Marley
- Self Haile Selassie
- Self Tony Lindo
- Self Joe Pesci
- Self Camille Paglia
- Self Daniel Richler
- Self Kathleen Hanna
- Self Phil Hartman
- Self Kris Kristofferson
- Self Skin
- Self, Maynooth University Sinéad Kennedy
- Self - Prime Minister of Ireland Enda Kenny
- Self Billie Eilish
- Self Pope Benedict XVI
- Self Jan Hooks
- Self Barbara Bush
- Self George Bush
- Self Cher
- Self Kurt Cobain
- Self Sherilyn Fenn
- Self Peter Gabriel
- Self Mikhail Gorbachev
- Self Ariana Grande
- Self David Grohl
- Self John F. Kennedy
- Self Courtney Love
- Self Kyle MacLachlan
- Self Madonna
- Self Joni Mitchell
- Self Dan Quayle
- Self Tim Robbins
- Self Sue Simmons
- Self Margaret Thatcher
Mitwirkende
- Regie Kathryn Ferguson