Nordkorea: Im Kopf des Diktators

Nordkorea: Im Kopf des Diktators

Kim Jong-un ist ein Enigma: Das gilt, obwohl der jüngste nordkoreanische Staatsführer aus der seit 1948 ununterbrochen regierenden Kim-Dynastie außenpolitisch eine bekannte Größe ist. Die Entwicklung eigener Atomwaffen, die 1,3 Millionen Armeeangehörigen und demonstrativ abgehaltene Waffentests machen aus dem wirtschaftlich unbedeutenden Nordkorea eine ernstzunehmende Militärmacht, die die Nachbarstaaten immer wieder in Aufregung versetzt. Auch über die Lage im Inneren gibt es glaubhafte Berichte - denn Flüchtlinge, die das abgeschottete Land unter Lebensgefahr verlassen haben, schildern die Menschenrechtslage einhellig als desolat. Schon für kleinste Unbotmäßigkeiten wie einen unbedacht geäußerten Satz, der vermeintlich das Ansehen des Staatsführers beschmutzt, drohen drakonische Strafen von der Lagerhaft bis zum Tod. Kinder werden angehalten, ihre Eltern beim geringsten Verdacht zu denunzieren. Und selbst vor der Ermordung der eigenen Verwandten schreckt Kim Jong-un nicht zurück, um seine Macht gegen mögliche Rivalen abzusichern. Jang Song-thaek, ein angeheirateter Onkel, der lange als graue Eminenz und wichtiger Strippenzieher im Partei- und Staatsapparat galt, wurde 2013 hingerichtet. 2017 ließ Kim Jong-un seinen älteren Bruder Kim Jong-nam, der sich im Exil mehrfach kritisch über die Lage in Nordkorea geäußert hatte, mit einem Nervengift ermorden. Doch über die Motive und Entscheidungsgrundlagen des Diktators und über seinen inneren Machtzirkel dringen nur bruchstückhafte Details an die Öffentlichkeit. Die Reihe "Nordkorea: Im Kopf des Diktators" trägt alle verfügbaren Informationen zusammen und fügt sie zu einem streng faktenbasierten Porträt Kim Jong-uns zusammen.

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