Noch einmal glücklich

Noch einmal glücklich

Jennifer Messing hat nur noch wenige Tage zu leben. Die 27-Jährige hat Gebärmutterkrebs. Vor einer Woche hat sie ihren Mann geheiratet. Sie hätte so gerne mit ihm noch eine Hochzeitsreise gemacht, ans Meer. Doch dafür ist sie zu schwach. Von ihrem Herzenswunsch hatte sie ihrem Mann Karsten immer wieder erzählt, sodass er das Team vom ASB-Wünschewagen in Wiesbaden anrief. Das Paar hatte Glück, der Wünschewagen kann ihren Wunsch erfüllen.

35 Menschen unterstützen das Projekt ehrenamtlich in ihrer Freizeit. So auch Malte Gohr und Christopher Loos. Sie erfüllen todkranken Menschen den letzten Wunsch. Auch den von Jennifer. Gemeinsam mit ihrer Familie fahren sie zum Edersee. Er liegt nur wenige Kilometer vom Hospiz entfernt. Dort kann Jennifer noch einmal ihre Füße ins Wasser halten, genauso wie sie sich das gewünscht hat. Für einen Hochzeitstanz hatte sie am Tag ihrer Trauung keine Kraft. Jetzt am See sollen Künstler um das junge Brautpaar tanzen mit Fackeln zu einer Musik, die sich Jennifer und Karsten ausgesucht haben. Die Fahrt zum Edersee soll ihre Hochzeitsreise sein; es wird ihr letzter gemeinsamer Ausflug.

Christopher Loos und Malte Gohr sind fast jede Woche unterwegs, um Schwerkranken und deren Angehörigen Freude und Glück zu schenken. Noch einmal den Flughafen sehen oder noch einmal einen Wein am Rhein trinken - der Polizist und der Rettungssanitäter machen es möglich.

Das Wünschemobil ist ein umgebauter Rettungswagen mit medizinischen Geräten. Die Reisen sind kostenlos. Das Projekt finanziert sich ausschließlich über Spenden und Sponsoren. Deutschlandweit gibt es inzwischen zehn solcher Wünschewagen. Videojournalist Andreas Graf durfte mehrfach mitfahren und Sterbende, Angehörige und Wünsche-Erfüller an diesem wichtigen Tag begleiten. Eine emotionale Reportage, die zeigt, wie wichtig solche Projekte auch für die Angehörigen sind, die so ihre todkranken Liebsten noch einmal glücklich sehen können.

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