Neues Africa Museum: Kritischer Blick auf die Kolonialzeit

Neues Africa Museum: Kritischer Blick auf die Kolonialzeit

Kunst und KulturCH  

Museum für Belgisch Kongo hiess es in seinen Anfängen und war das Propagandainstrument des belgischen Königs Leopold II. für sein Kolonialprojekt in Zentralafrika. Das Museum in Tervuren bei Brüssel besitzt die weltweit grösste Sammlung afrikanischer Kunst. Ein Grossteil der Exponate entstammt dem Kongo, der ehemaligen Kolonie des Königreichs Belgien, dessen riesiges Gebiet König Leopold II. 1885 als Freistaat Kongo zu seinem Privatbesitz erklärte.

Heute sieht sich das Africa Museum, ähnlich wie ein Grossteil ethnologischer Museen in Europa, mit der Aufarbeitung einstiger Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse konfrontiert. Der Dokumentarfilm «Totems & Tabus» zeigt, wie die neue Museumsleitung mit einem neuen Konzept versucht, ein Bewusstsein für die postkoloniale Debatte zu schaffen sowie einen sensiblen Umgang mit Raubkunst zu finden. Das Afrika Museum soll zu einer Plattform werden, die die koloniale Vergangenheit des Landes aufarbeitet und zugleich ein entkolonialisiertes Bild des heutigen Afrikas vermittelt. Der Forderung nach Mitsprache vieler afrikanischer Länder bei der Darstellung der eigenen Geschichte versucht das Africa Museum durch Kooperationen etwa mit dem Musée des Civilisations Noires in Dakar und dem Museum in Kinshasa gerecht zu werden.

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