Nach 300 Jahren zurück in Bayern - Der Waldrapp

Nach 300 Jahren zurück in Bayern - Der Waldrapp

Der Waldrapp ist an Skurrilität kaum zu übertreffen: Der Ibisvogel ist hühnergroß, mit einem langen roten Schnabel, einer scheckigen Glatze und einer schwarzen Halskrause ausgestattet.
Es ist schon lange her, dass er in Bayern und Österreich gebrütet hat. Lebensraum ist vorhanden und es gibt ausreichend Nachzuchten in den zoologischen Gärten Europas. Aber die Zoovögel haben den Weg ins Winterquartier vergessen.
Die flügge gewordenen Vögel müssen ihren Eltern einmal auf dem Zug gefolgt sein, um zu wissen, wohin sie zu fliegen haben. Johannes Fritz und sein Waldrappteam arbeiten daran, dieses Problem zu lösen. An den Burghauser Felsen wurden Generationen von Waldrappküken liebevoll aufgezogen, und Ultraleichtflugzeuge mit den Aufzieherinnen an Bord zeigten den Jungen den Weg. 2010 erfolgte die letzte menschenbegleitete Migration ins Winterquartier in die Toskana, 2011 waren die ersten Waldrappe geschlechtsreif und bereit, sich auf den Heimweg zu machen. Eine Münchner Studentin stattete in der Toskana die Jungvögel mit GPS-Trackern aus, um ihnen auf ihrem Weg nach Norden folgen zu können. Wenn sie es geschafft haben, nach Bayern zurückzukehren und dann auch noch zu brüten, wäre ein kleines Wunder gelungen - das der Rückkehr des Waldrapps 300 Jahre nach seiner Ausrottung!

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