Mythos Ostsee

Mythos Ostsee

Kilometerlange weiße Strände, uralte Buchenwälder, durch die das Blau des Meeres schimmert, verwunschene Badeorte und noble Hotels in Jugendstilvillen - seit der Wende ist sie wieder da, die deutsche Ostseeküste. Rundum herausgeputzt, aber doch mit dem altbekannten Charme. Immer mehr Deutsche verbringen die schönsten Wochen des Jahres an der 'Riviera des Nordens'. Lisa Eder spürt dem Mythos Ostsee nach und porträtiert Menschen, für die die Küste Heimat, Passion und Sehnsuchtsziel ist. Es ist Juni - die Zeit der Segelregatten mit den Zeesbooten. Für den 23-jährigen Paul Thamm sind die traditionellen Fischerboote der Ostsee 'mit ihrem Rumpf aus Eichenholz, den braunen Segeln und einem Gewicht von 13 Tonnen ein Traum'. Er ist stolz darauf, 'mit den alten Dschunken durchs Wasser zu preschen, das Knarzen des Holzes zu hören und einen Hauch Nostalgie zu spüren'. Seit 200 Jahren ist die Ostsee ein Ort der Verheißung. Damals kamen das Baden im Meer und das Kuren an der See in Mode. Ein solcher Aufenthalt lockte zudem mit gesellschaftlichen Reizen: Sehen und gesehen werden. Bald kamen nicht nur Reiche und Adelige zur Sommerfrische, die Ostsee wurde zur 'Badewanne Berlins' und zum Treffpunkt von Literaten und Künstlern. Sie suchten, was auch die Germanistin Ute Fritsch bis heute anzieht: der unendliche Horizont, das klare Licht und die unberührte Natur. Ute Fritsch wandelt auf den Spuren illustrer Künstlergäste und bietet literarische Führungen an. Das einzigartige Naturschauspiel von Werden und Vergehen fasziniert auch den Berufsfotografen Heinz Teufel. Er hält seit Jahren in Bildern seit Jahren fest, wie sich die Landschaft am Weststrand verändert. Vor Jahrtausenden wurde sie geformt und entsteht doch ständig neu. Das Meer entreißt dem Land Sand und Geröll und spült es dann an ruhigeren Küstenabschnitten wieder an. Ein Teil dieser Strände liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Hier versammeln sich jedes Jahr im Herbst rund 70.000 Kraniche zu ihrem Weiterflug nach Süden.

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