Mythos Konklave

Mythos Konklave

Das Konklave, die Papstwahl, zählt zu den größten Geheimnissen der Welt. Streng abgeschottet wählen in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan die Kardinäle nach dem Tod eines Papstes dessen Nachfolger. Die Öffentlichkeit wird über die Wahlergebnisse mit schwarzem und weißem Rauch aus dem Kamin der Kapelle informiert. Wer Details der Wahl preisgibt, muss mit hohen Kirchenstrafen rechnen. Trotzdem wurde nach dem letzten Konklave, in dem im April 2005 Papst Benedikt XVI. gewählt wurde, das geheime Tagebuch eines Kardinals veröffentlicht. Anhand dieses Dokuments rekonstruieren die Autoren der Dokumentation 'Mythos Konklave', Andrea Oster und Volker Schmidt-Sondermann, den Verlauf der letzten Papstwahl. Dabei wird deutlich, dass Joseph Ratzinger zwar sehr schnell aussichtsreicher Kandidat der Konservativen auf den Papstthron war; doch es gab auch einen progressiven Gegenkandidaten, den Argentinier Jorge Mario Bergoglio. Er sammelte sogar so viele Anhänger hinter sich, dass er mit einer Sperrminorität die Wahl Ratzingers hätte verhindern können. Warum wurde der Deutsche dann doch im vierten Wahlgang zum 264. Nachfolger des Apostels Petrus gewählt? Wer warb hinter den Kulissen um Stimmen für ihn? Und warum enttäuschte Benedikt XVI. bereits mehrfach in seinem Pontifikat seine konservativen Wähler? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, begeben sich die Autoren auf Spurensuche in Rom. Sie treffen den italienischen Journalisten Lucio Brunelli, der das Tagebuch aus den Händen des Kardinals empfangen hat. 'Als ich diese Notizen bekommen habe, war ich sehr aufgeregt', so Lucio Brunelli im Interview. 'Es war mir bewusst, dass ich etwas Wichtiges erhalten habe, das vielleicht in den letzten Jahren und Jahrhunderten nie passiert war.' Die Autoren sprechen mit Kardinälen, etwa dem langjährigen Kardinalstaatsekretär Angelo Sodano und dem Kölner Kardinal Joachim Meisner sowie Journalisten über das Konklave und den Machtkampf im Vatikan.

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