Moskauer Medienkrieg

Moskauer Medienkrieg

In Russland gründete Natalja Sindejewa im Jahr 2010 den Fernsehkanal Doschd - zu Deutsch "Regen". Ihr Ziel: ein Programm zu machen, das sie selbst anschauen würde, mit freien und unabhängigen Nachrichten. In einem Land, in dem die meisten Medien staatlich kontrolliert werden, geriet Doschd jedoch schon bald ins Visier des Kremls. Alexandra Sollogoub hat den Alltag der Journalisten über mehrere Monate mit ihrer Kamera begleitet. Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage in Russland dokumentiert sie die journalistische Arbeit und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Senders: Nachdem Doschd auf politischen Druck nur noch für seine Abonnenten im Internet ausstrahlen konnte, brachen die Zuschauerzahlen ein. Natalja Sindejewa machte sich an die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells. Dabei waren sie und ihr Team mit behördlicher Willkür konfrontiert - und mit Fragen der finanziellen und ideologischen Unabhängigkeit. Starmoderator Tichon Dzjadko glaubt nicht, seinen Beruf in Russland frei ausüben zu können. Der junge Reporter Timur Olejewski steckt seine Energie in Recherchen und träumt dabei von einem anderen Russland. Welche Zukunft hat der Sender? Wie können die Mitarbeiter ihre Arbeit fortsetzen? Bei Doschd laufen die aktuellen gesellschaftlichen Spannungen zusammen - hier lassen sich die Spannungen zwischen den Umwälzungen des Kapitalismus und den Relikten der kommunistischen Vergangenheit beispielhaft beobachten.

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