Mit Gott gegen Hitler

Mit Gott gegen Hitler

Der Schauspieler Matthias Koeberlin spielt den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der Widerstand gegen Hitler leistete und kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges am 9. April 1945 hingerichtet wurde. Der Film "Mit Gott gegen Hitler" (Drehbuch und Regie: Ingo Helm) zum 75. Jahrestag des Kriegsendes erzählt die Geschichte von Bonhoeffer und weiteren Menschen, die gegen Hitler gekämpft haben, weil sie Christen waren. Bonhoeffer wird bis heute für seine aufrechte Haltung verehrt, seine Schriften und Briefe haben eine hohe Bekanntheit.

1. Februar 1933. Seit zwei Tagen hat das Deutsche Reich einen neuen Kanzler: Adolf Hitler. An diesem Abend hält er seine erste Rede im Rundfunk. Kurz zuvor hat ein anderer ebenfalls seinen ersten Rundfunkvortrag gehalten. Er ist evangelischer Pfarrer, erst 27 Jahre alt: Dietrich Bonhoeffer . Mutig kritisiert er das Führerprinzip. Nur wenige Stunden liegen zwischen den Auftritten. Die beiden Männer sind sich wohl dennoch nie begegnet.

In den darauffolgenden zwölf Jahren baut der eine seine mörderische Schreckensherrschaft aus, gegen die sich der andere vergeblich stemmt: Dietrich Bonhoeffer wird am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg ermordet, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Auch im deutschen Dominikanerorden regt sich Widerstand. Laurentius Siemer aus Südoldenburg ist Provinzial des Ordens. Er glaubt anfangs, dass nationalsozialistische und katholische Ideen gut zusammenpassen. Doch bald wird er kritischer, schließlich kommt er ins Gefängnis. Sein Mitbruder Titus Horten stirbt in der Haft. Der Trauerzug in Vechta aus 6.000 Menschen in Gedenken an Titus Horten wird zu einer machtvollen Demonstration gegen das Regime. Kaum jemand hätte das im gleichgeschalteten Deutschland 1936 noch für möglich gehalten. Bonhoeffer wird bis heute für seine aufrechte Haltung verehrt, seine Schriften und Briefe haben eine hohe Bekanntheit.

Autor und Regisseur Ingo Helm hat zum 75. Jahrestag des Kriegsendes einen Film über Menschen gemacht, die gegen Hitler Mut bewiesen haben. Er erzählt auch die Geschichten unbekannter Heldinnen und Helden: Etwa die Geschichte der Sekretärin Aenne Vogelsberg, die unter Lebensgefahr eine hochverräterische Denkschrift des Paters Odilo Braun abtippt.

Szenische Darstellungen wechseln sich mit Interviews und Sachinformationen ab. Welche Rolle spielte bei Bonhoeffer, Siemer und den anderen Widerstandskämpfern der christliche Glaube? Ist ein Attentat gegen Hitler mit ihrer christlichen Ethik vereinbar? Wie lautet ihre Antwort auf die Frage: Soll ich schießen?

75 Jahre nach dem Ende des Krieges und der Ermordung Bonhoeffers wirft der Film ein neues Licht auf Fragen von Haltung und Widerstand, die heute neue Aktualität bekommen könnten.

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