Mit der Muskete ins Wochenende!

Mit der Muskete ins Wochenende!

Die steifen Lederschuhe drücken, die enge Uniform zwickt, das klobige Gewehr wiegt schwer. Und nach dem langen Marsch wartet abends nur ein Strohsack auf die müden Soldaten, bevor sie in das große Gefecht ziehen. Doch kneifen gilt nicht - die historische Völkerschlacht soll so echt wie möglich nachgestellt werden. Im wahren Leben sind sie Rentner oder Schüler, Rechtsanwälte oder Kellner, Glasermeister oder Lehrer. Aber am Wochenende verwandeln sie sich in sächsische Grenadiere, die zu Anfang des 19. Jahrhunderts an der Seite Napoleons kämpften. Sie lassen Handy, Armbanduhr und moderne Brillengestelle zuhause und tauchen in ihre eigene Welt ab - mit strengen militärischen Regeln, Kommandos, Lagerfeuer und Kartoffelsuppe im Biwak. Die Freizeitsoldaten leben mit Leib und Seele für ihr Hobby. Sie schneidern sich historische Uniformen, schustern sogar die originalen Lederschuhe selber, lernen alte Befehle auswendig und schießen mit echtem Schwarzpulver - allerdings ohne Kugeln im Gewehrlauf. Die größten Verletzungen sind Blasen an den Füßen oder ein Muskelkater nach der Schlacht. Die vierteilige MDR-Dokusoap begleitet die Mitglieder des Vereins 'Grenadierbataillon von Spiegel e.V.' auf ihrem langen Marsch zur Leipziger Völkerschlacht - von ihrem Vereinssitz auf Schloss Wolkenstein im Erzgebirge durch Felder und Wiesen, über die Einquartierung auf einem Bauernhof in Liebertwolkwitz und natürlich bei der finalen Schlacht in Leipzig. Folge 1: Der Aufbruch In der ersten Folge 'Der Aufbruch' schultern die Hobbykrieger ihre Musketen und Tornister und marschieren los. Mit dabei ist zum ersten Mal der junge Tischlerlehrling Hans Stange, dessen Mutter überhaupt nicht von seinem militärischen Hobby begeistert ist. Der Glasbautechniker Mario Wolf paukt abends auf dem Sofa historische Kommandos und führt als Capitaine die Truppe nach Leipzig. Der Gymnasiast Yannes Janert mimt den Tambour, schlägt die Trommel zum Gleichschritt. Aber wie das mit Musikern so ist: Sie haben ihren eigenen Kopf und nicht immer Lust auf Befehle. Konflikte sind vorprogrammiert.

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