Mit dem Zug durch Java - Bahnabenteuer Südostasien
Die Reise beginnt in der Hauptstadt Jakarta, die während der holländischen Kolonialzeit Batavia hieß. Schon 1771 notierte der Entdecker James Cook: "Batavia ist sicher kein Fleck, den zu besuchen Europäer sich drängen sollten." Wir lassen den Großstadt-Moloch schnell hinter uns und beginnen die Bahnfahrt Richtung Osten im Argo Parahyangan. Er gehört der der indonesischen Luxusklasse an - mit an Bord, ein eigener Masseur. Ausgedehnte Reisfelder säumen die Strecke und wir entdecken unterwegs Wayang Golek, eine besondere Art des indonesischen Puppentheaters.
In Yogyakarta erleben wir die Unabhängigkeitsfeierlichkeiten mit. Einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten ist Panjat Pinang, das Klettern auf Palmen. Junge Männer steigen auf über 11 Meter hohe Palmenstämme, die mit feinstem Motorenöl eingerieben sind, um oben an Päckchen heranzukommen. In der Nähe von Yogyakarta besuchen wir auch das berühmte Ramayana-Ballett. Es wird hier seit 1961 als großes Tanzdrama im Prambanan-Tempel aufgeführt.
Eisenbahn heißt auf Indonesisch "Kereta api", Feuerwagen, doch davon gibt es nicht mehr viele. Eine Dampflokomotive ist noch die Waldbahn von Cepu. Die Holländer hatten sie einst zum Teakholzabbau benutzt. Und auch für den Zuckerrohrtransport bei der Zuckermühle Olean fahren noch ab und zu Dampfloks.
Im Osten Javas steigen wir um in sogenannte "Ekonomi-Züge". Sie entsprechen in etwa der dritten Klasse. Die Züge sind langsamer und halten häufiger. Innen sind sie nicht ganz so vornehm, aber hier lernt man das richtige Leben besser kennen. Vorbei an Tempeln und Kakaoplantagen erreichen wir schließlich Banyuwangi, den östlichsten Bahnhof Javas.