Mission X

Mission X

Am 25. April 1859 versammeln sich eine Handvoll Menschen in der Wüste Ägyptens. Der Franzose Ferdinand de Lesseps führt den ersten Spatenstich zum Baubeginn des Suezkanals aus. Eine Wasserstraße, die Asien mit Europa verbindet, Schiffen aller Länder offen steht und Frieden und Wohlstand schafft - das war de Lesseps' Vision. Das Projekt wird 200 bis 300 Millionen Francs verschlingen, die größte Baustelle des Jahrhunderts werden und die Welt in Aufruhr versetzen. Doch de Lesseps lässt sich nicht abschrecken. Noch nie hatte die Welt ein Bauvorhaben von solchen Ausmaßen gesehen: 160 Kilometer durch die Wüste, von Port Said im Norden bis Suez im Süden. Die Wasserversorgung der Arbeiter stellte eines der Hauptprobleme dar. So wird eigens ein Süßwasserkanal vom Nil bis zur Kanaltrasse gebaut, um die Arbeiterheere mit dem kostbaren Nass zu versorgen. Bis zu 50.000 Fellachen treiben in mörderischer Handarbeit den Arbeitskanal durch die Wüste. Immer wieder droht das gesamte Projekt zu scheitern. Die Engländer versuchen alles, um das Projekt zu verhindern. Choleraepidemien grassieren. Doch nie verliert de Lesseps den Glauben an seine Vision. Er lässt dampfbetriebene Bagger und Kräne heranschaffen, Mischmaschinen, Lokomobile, Wasserpumpen, Dampfboote und Förderbänder. In Frankreich entwickeln Ingenieure gigantische Schwimmbagger, für die es keine Vorbilder gibt. Immer wieder kommt es zu Unfällen. Beim Transport sinkt ein Schiff mit drei Baggern. Es dauert über ein Jahr, bis Ersatz aus Europa kommt. Auch die neuen Schwimmbagger havarieren im Kanal. Zwei weitere Jahre vergehen, bis die neuen Geräte schließlich im Einsatz sind. Nach zehn Jahren, am 17. November 1869, ist der große Tag gekommen. Die gekrönten Häupter Europas haben sich in Port Said versammelt. Frankreichs Kaiserin Eugénie, Kaiser Franz Joseph von Österreich, Kronprinz Friedrich von Preußen, Großfürst Michael aus Russland und Tausende von Ehrengästen sind zur feierlichen Eröffnung des Kanals erschienen. De Lesseps ist nun 64 Jahre alt.

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