Metropolen von unten

Metropolen von unten

Sankt Petersburg, die zweitgrößte Stadt Russlands, ist bekannt als das "Venedig des Ostens" mit imposanten, glänzenden Wahrzeichen wie der Auferstehungskirche, der Isaakskathedrale oder der Eremitage, einem der größten Museen der Welt. Doch kaum jemand ahnt, was sich unter der prachtvollen Metropole verbirgt. Es ist eine verborgene, manchmal magische Welt, mit eigenen Regeln und Herausforderungen. So kümmert sich die Tierärztin Anna Kondratjewa in den Katakomben der Eremitage um die dort hausenden Katzen, deren Vorfahren schon vor Jahrhunderten die Kunstwerke des Museums vor gefräßigen Ratten beschützt haben sollen. Mut und Abenteuerlust sind gefragt, wenn sich Michail, Nikolaj und Alexander, die sich selbst "Digger" nennen, auf ihre halblegalen Entdeckungstouren machen und verfallene Bunker und andere entlegene, unterirdische Ecken der russischen Metropole erkunden. Andere Bunker sind dagegen längst zu neuem Leben erwacht: Das "Griboedov" wurde vor 20 Jahren zu einem Musikclub umfunktioniert und gilt auch heute noch in der jungen Generation als In-Location. Dort darf man - fernab von staatlicher Kontrolle - laut sein und feiern, um am nächsten Morgen in der tiefsten und für viele auch der schönsten Metro der Welt mit Tausenden anderen Bürgern der Stadt wieder zur Arbeit zu fahren. Wer Sankt Petersburg wirklich verstehen will, muss es von unten betrachten.

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