Messenger - Die letzte Nachricht

Messenger - Die letzte Nachricht

Wegen einer Verletzung muss Sergeant Will Montgomery (Ben Foster) die letzten drei Monate seines Militärdienstes an der 'Heimatfront' in den USA ableisten. Der mit Orden für seinen heldenhaften Einsatz ausgezeichnete Will ist alles andere als erfreut über seine neue Aufgabe, in der er seine Fähigkeiten als Soldat nicht unter Beweis stellen kann. Er wird nämlich dem erfahrenen Captain Tony Stone (Woody Harrelson) unterstellt, um diesen bei einer bitteren Aufgabe zu unterstützen: Gemeinsam müssen sie den Hinterbliebenen von im Kampf gefallenen Soldaten die Todesnachricht überbringen. Stones Dienstplan kennt klare Regeln: 'Halte dich streng ans Protokoll, bewahre Ruhe, zeige bloss keine Schwäche.' Nichts schlimmer als ein Überbringender, der Emotionen zeigt oder die Botschaft nicht klar verständlich ausdrückt. Die beiden Männer werden auf ihrer schwierigen Mission mit den unterschiedlichsten Reaktionen konfrontiert. Sie müssen mit Trauer, Wut und Entsetzen über den Tod eines geliebten Sohnes, Vaters oder Ehemanns zurechtkommen und Haltung bewahren. Obwohl es ihm schwerfällt, hält Will sich an den Dienst nach Vorschrift und unterdrückt jede Gefühlsregung - bis er sein Herz an die junge Witwe Olivia (Samantha Morton) verliert, der er die Nachricht vom Tod ihres Mannes überbringen muss. Ihre Gefasstheit und Ruhe beeindruckt ihn, und er spürt, dass ihre Nähe seiner eigenen wunden Psyche gut tut. Während Will wegen der langsam aufkeimenden Beziehung von Gewissensbissen geplagt wird, setzt er zugleich das Vertrauen seines Vorgesetzten Stone aufs Spiel, der viel labiler ist, als er zugibt. 'The Messenger' ist ein Antikriegsfilm der besonderen Art, bei dem die Traumata des Krieges sowohl durch die Reaktionen der Hinterbliebenen als auch durch den Seelenzustand der beiden Hauptfiguren differenziert aufgezeigt werden. Einfühlsam und präzise gelingt es Oren Moverman in seinem Spielfilm-Début die Kriegsfolgen aufzuzeigen, ohne den Kriegsschauplatz selbst je zu betreten oder politisch Stellung zu beziehen.

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