Mein ziemlich kleiner Freund

Mein ziemlich kleiner Freund

"Mein ziemlich kleiner Freund", ausgezeichnet von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat "Besonders wertvoll", ist das Remake des argentinischen Films "Corazón de León" von Marcos Carnevale. Regisseur Laurent Tirard und Produzentin Vanessa van Zuylen entschieden sich auch deshalb für ein französisches Remake, weil das argentinische Original, obwohl in seiner Heimat ein Riesenpublikumserfolg, nicht den Sprung über die Grenzen Argentiniens zu einer internationalen Vermarktung schaffte.

Innere Werte zweitrangig: Auch im Zeitalter des Onlinedating achten Heiratswillige ganz altmodisch auf Alter, Größe und Gewicht, wie eine Studie der Universität Michigan ergab: "Frauen bevorzugen Männer, die im Durchschnitt knapp acht bis zehn Zentimeter größer und etwas älter sind als sie. Wer kleiner ist, hat so gut wie keine Chance; er sollte allerdings auch nicht sehr viel größer sein." (Quelle: "Was sich liebt, das klickt sich", "Süddeutsche Zeitung" vom Wochenende 3./4. September 2016)

Der circa 1,80 Meter große Jean Dujardin hatte für die Szenen, in denen er von hinten zu sehen ist, ein Double. Ansonsten sagt der Regisseur über den Einsatz von Spezialeffekten: "Das reichte von ganz einfachen Sachen - Jean musste sich hinknien, und wir filmten ihn von den Schultern aufwärts, oder wir tricksten mit der Perspektive, indem er weiter hinten stand, um kleiner zu wirken - bis hin zu komplizierten Einstellungen wie der Büroszene, in der Jean von Cédric unterbrochen wird und von seinem Sessel springt. Für diese Einstellung mussten wir das ganze Zimmer um 40 Zentimeter anheben, mit Ausnahme der Stelle, an der Jean auf dem Boden landet. Letztlich steckte viel Handarbeit in den Tricks."

Und über den Schauplatz Marseille: "Ich wollte den Film nicht in einer riesigen Großstadt wie Paris oder London ansiedeln, weil man dort so viele unterschiedliche Menschen sieht, dass selbst ein knapp 1,40 Meter kleiner Mann nicht weiter auffallen würde. Trotzdem musste es eine Großstadt sein und ausgesprochen sonnig obendrein, denn ich wollte diesem Märchen so etwas wie einen California-Touch verpassen. Und dann habe ich mich Hals über Kopf in Marseille verliebt! Das sympathische Chaos dort erinnerte mich an das Paris der 1970er-Jahre. Wenn Leute ohne Helm Vespa fahren, hat das was Romantisches. Die Welt wird immer gleichförmiger und aseptischer, deshalb empfand ich Marseille als erfrischend anders."

Hauptdarstellerin Virginie Efira meint: "Die Story ist extrem witzig, und gleichzeitig finde ich die Frage, mit welchen Augen man auf seinen Partner blickt und mit welchen es die Gesellschaft tut, spannend und universell. Wann sind wir in unseren Entscheidungen jemals frei? Ist es nicht eher so, dass die Meinung der anderen unsere Gefühle beeinflusst?"

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