Mein Organ hat eine Seele

Mein Organ hat eine Seele

"Das ist ein Geschenk, damit muss ich jetzt verantwortungsvoll umgehen." Leo Veenendaal ist sich bewusst, dass er sein Glück seinem Vater zu verdanken hat. Von ihm hat er eine Niere bekommen. Der 27-Jährige ist krank. Als er 16 war, haben seine Nieren einfach aufgehört zu arbeiten. Sein Körper wurde nicht mehr entgiftet. Von da an musste er dreimal die Woche zur Dialyse und wartete auf ein Spenderorgan. Dass er selbst nach neun Jahren Wartezeit immer noch keine Niere bekommen sollte, hätte er nicht gedacht. So hat sich Leo dazu durchgerungen, das Angebot des Vaters anzunehmen. Bei Nierentransplantationen sind Lebendspenden möglich.

Meggy Wolsfeld dagegen musste darauf hoffen, dass jemand mit einem passenden Organ stirbt. Sie brauchte dringend eine Lunge. Ein seltener Gendefekt führte dazu, dass ihre eigene Lunge immer schlechter wurde. Gerade noch rechtzeitig bekam sie das lebensrettende Spenderorgan. Heute ist Meggy 57. Es geht ihr gut. Seit fast vier Jahren lebt sie nun mit der Lunge eines Fremden. Das macht sie dankbar und traurig zugleich. Immer wieder müsse sie an ihren Spender denken, sagt sie: "Ich habe sogar das Gefühl, dass die Seele von dem Menschen bei mir ist."

Der Film "Mein Organ hat eine Seele" begleitet Meggy und Leo über vier Jahre hinweg: von der zähen Wartezeit, über die kraftraubende Transplantation bis hin zum Leben mit dem neuen Organ. Träume werden wahr: eine Weltreise, ein unbeschwertes Leben. Manche Veränderungen sind aber auch schmerzhaft: Eine Beziehung geht in die Brüche. Und die Realität ist knallhart: Das Spenderorgan kann jederzeit abgestoßen werden.

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