Max Uthoff: Moskauer Hunde

Max Uthoff: Moskauer Hunde

Die Sprache ist die Waffe des Pazifisten und Max Uthoff weiß sie meisterlich zu nutzen. Sein ironischer Blick auf scheinbar nüchterne Fakten entlarvt schonungslos den Zynismus unserer Gesellschaft. Politkabarett der Oberklasse, dessen Kraft sich oft gerade durch langsame, verzögerte Pointen nachhaltig entfaltet. Mit gebührendem Sarkasmus schaut er auf soziale Un-Verteilung, Lobbyismus, Rechte der Stärkeren und stärker werdende Rechte. Er appelliert an den sozialen Mensch in uns allen und lässt dann die Moskauer Hunde von der Leine - in seinem neuen Programm, aus dem er 45 Minuten beim 3satFestival aus der Festhalle Frankfurt präsentiert.

In seinen Kabarettauftritten verkörpert Max Uthoff stets die Rolle des Juristen, der mit Fachwissen die Missstände unseres Systems offen darlegt. Teilweise zynisch, hochintelligent und poetisch macht er uns darauf aufmerksam, wie wenig richtig und wie viel in unserem Land falsch läuft. Politische Äußerungen und Entscheidungsprozesse werden genau unter die Lupe genommen, detailliert studiert – all dies gepaart mit dem typischen Sarkasmus des 52-jährigen. Dabei ist Uthoffs Kabarett weder schnell noch laut – es zeugt von seiner präzisen Tiefe.

Max Uthoff äußert seine solidarische Haltung nicht nur klar, er lebt sie auch konsequent vor. So können ihn sozial benachteiligte Zuschauer seiner Shows kontaktieren und bekommen Teile des Eintrittspreises zurückerstattet.

Ein Jurastudium würde er mittlerweile nicht mehr antreten. Zu viel Aufwand für zu wenig Leidenschaft. Da sei Kabarett schon die bessere Wahl. Wir können froh darüber sein!

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