Mauro Bigonzetti - ein Choreograf zwischen den Welten
Mauro Bigonzetti gilt als führender Choreograf der italienischen Ballettwelt. Sein Verdienst ist es, dass sich der Tanz in Italien von der Dominanz der klassisch ausgerichteten Compagnien befreien und zu einer neuen Identität finden konnte. In den zehn Jahren, die Bigonzetti von 1997 bis 2007 künstlerischer Leiter von Aterballetto war, entwickelte er seinen unverwechselbaren Stil: komplex in der Kunst und authentisch im Ausdruck. Inzwischen gelten seine Werke nicht nur in Italien als bahnbrechend, sondern haben ihm längst den internatonalen Durchbruch verschafft. Bigonzetti arbeitet mit weltweit führenden Ensembles, unter anderem mit dem English National Ballet, dem Ballet National de Marseille, dem Staatsballett Berlin, dem Ballet Estable Teatro Argentino de La Plata und dem New York City Ballet. Seine neueste Arbeit 'Cinque', eine Koproduktion mit dem Bolshoi-Theater und dem London Coliseum, wurde im Januar 2011 in Los Angeles und Moskau uraufgeführt. 'Edith Piaf' hatte ihr Debüt in Hannover, und 'Le Sacre du Printemps' feiert mit 'seinem' ehemaligen Ensemble Aterballetto im April 2011 im Festspielhaus Baden-Baden Weltpremiere. Das besondere von Bigonzettis Choreografien ist die Arbeit mit und für die Tänzer. Sie bieten jedem die Chance, sich als Solist zu zeigen. Mühelos gelingen rasante Wechsel von revueartigen, witzigen Einfällen hin zu intensiven, leidenschaftlichen Passagen: Ein Mikrokosmos menschlicher Empfindungskraft zieht die Zuschauer schnell in den Bann. Bigonzettis Ideenreichtum scheint mit jeder neuen Choreografie unerschöpflicher. Das Porträt des Choreografen Mauro Bigonzetti wird von zwei Werken begleitet: 'Come un respiro' (2009) und 'Le Sacre du Printemps' (2011).