Maschinenraum des deutschen Films

Maschinenraum des deutschen Films

Die UFA wird 100. Sie ist jünger als Persil und älter als Volkswagen. Die UFA - "un film allemand", wie die Franzosen sagen: ein deutscher Konzern, der Filmgeschichte geschrieben hat. Was macht die UFA aus, diesen riesigen Tanker, der in den letzten hundert Jahren in so schwere Fahrwasser geraten ist? Die Dokumentation erzählt die Geschichte des größten und ältesten deutschen Filmkonzerns als Unternehmensgeschichte von staatstragender Bedeutung. General Ludendorff nutzt die UFA und das neue Medium Film von Anfang an als Propagandainstrument für den deutschen Kaiser. In der Weimarer Republik ist die UFA dazu da, mit innovativen Werken den deutschen Mythos zu festigen, nationale Filme schaufeln am Grab der Demokratie. Der Tonfilm macht die UFA erst richtig groß, bevor Goebbels die totale Unterwerfung propagiert. Heute glänzt die UFA auf dem Studiogelände in Babelsberg vor allem aber mit ihren historischen Hochglanz-Mehrteilern. Der Konzern, der sich immer wieder übernimmt, für den die Deutsche Bank, Bosch und die AEG Geld locker machten, wurde mehrfach vom deutschen Staat gerettet. Wohin steuerten die Kapitäne das Schiff, welche Intrigen und Machtkämpfe spielten sich im Maschinenraum des deutschen Films ab? Der Film macht sich auf die Suche nach der DNA der UFA und betrachtet ein Jahrhundert deutsche Filmgeschichte mit Ausschnitten aus berühmten, aber auch aus vergessenen Filmen, mit aufschlussreichem Archivmaterial, Zitaten aus UFA-Protokollen und Gesprächen mit früheren UFA-Stars wie Gunnar Möller - bis zu seinem Tod im Mai 2017 der älteste UFA-Schauspieler - oder Mario Adorf und jungen Gesichtern wie Tom Schilling, Claudia Michelsen, aber auch mit Filmhistorikern und - kritikern.

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