Maria Stuart

Maria Stuart

Die Inszenierung am Deutschen Theater zeigt Schillers Figuren alle als Gefangene in einem riesigen Setzkasten. Jeder für sich allein, wirkliche Nähe und damit auch Verständnis für das Gegenüber sind unmöglich. In formaler Strenge schreitet eine Geschichte voran, die von Beginn an ausweglos erscheint. Im Konflikt von Staatsräson und Individuum, Recht und Gerechtigkeit kann es am Ende nur Verliererinnen und Verlierer geben.

Franziska Machens als Maria und Julia Windischbauer als Elisabeth liefern sich einen eindrucksvollen und verzweifelt-einsamen Kampf der Königinnen. Jede in ihrem Abteil des Setzkastens, Herrscherin über das eigene Reich, getrennt durch physische Barrieren, die eigentlich ideologische sind und nicht überwunden werden können.

Redaktionshinweis: 3sat zeigt mit "Maria Stuart" vom Deutschen Theater Berlin eines der insgesamt drei "Starken Stücke" aus der Auswahl der zehn bemerkenswerten Inszenierungen, die von einer Jury ausgewählt und zum diesjährigen Berliner Theatertreffen eingeladen wurden.

Am Samstag, 22. Mai, um 20.15 Uhr folgt "Graf Öderland", eine Koproduktion des Theaters Basel/Residenztheater München. Schauspieler Thiemo Strutzenberger erhält für seine Hauptrolle in "Graf Öderland" den mit 10 000 Euro dotierten 3sat-Preis.

Am Samstag, 29. Mai, um 20.15 Uhr, folgt Anna Gmeyners Stück "Automatenbüffet" vom Burgtheater Wien.

Alle drei "Starken Stücke" sind ab 15. Mai für 120 Tage in der 3sat-Mediathek verfügbar.

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