Mandelas Kinder

Ein 90-jähriger Großvater erzählt über fünf Tage seinen 22 Enkeln und Urenkeln von seinem Leben - während die Kamera läuft. Aber es ist nicht irgendein Großvater. Es ist Nelson Mandela. Die Aufnahmen dieses sehr privaten Gesprächs sind Ausgangspunkt für diesen Film. Sie waren bisher noch nie zu sehen.

Der Filmemacher Kweku Mandela, ein Enkel des südafrikanischen Freiheitskämpfers und späteren Staatspräsidenten Nelson Mandela, hat mit dem britischen Koregisseur Kemal Akhtar ein sehr intimes Porträt des Nobelpreisträgers und Ausnahmepolitikers geschaffen. Der Film ermöglicht einen sehr persönlichen Blick auf das öffentliche, vor allem aber das private Leben von Nelson Mandela.

Zum Zeitpunkt der Gespräche mit seinen Enkeln hatte Mandela längst den Status einer weltweit verehrten Ikone inne. Seit seiner Freilassung aus 27 Jahren Haft hatte Mandela einer Unmenge von Journalisten, Bürgern und politischen Führern von seinem Leben erzählt - nur seiner eigenen Familie nicht. Dazu war Madiba als ANC-Führer, als Präsident, als Landesvater schlicht zu sehr von der Pflicht eingenommen.

Das änderte sich erst mit diesem Filmprojekt, das Mandela selbst mit Kweku - einem der Enkel, der eine Filmschule besucht hatte - initiierte: Endlich erzählte Mandela seiner eigenen Familie aus seinem Leben und über seinen politischen Kampf. Lebendig, persönlich, witzig. Es sollte das letzte Mal sein, dass Nelson Mandela vor laufender Kamera sprach.

Jedes Enkelkind durfte ihm drei Fragen stellen, über die lange Zeit in Gefangenschaft und den Freiheitskampf, über seine erste Liebe, das Tanzen und den Sinn des Lebens. Kombiniert mit Archivmaterial, Bildern von Mandelas Beerdigung und Gesprächen mit Zeitzeugen entstand ein umfassendes, informatives und zutiefst menschliches Bild des Lebens eines Idols vieler Südafrikaner - und der ganzen Welt.