Mama Colonel

Mama Colonel

DokumentarfilmF / CON  

Colonelle Honorine verabschiedet sich von den Frauen und Kindern im kongolesischen Bukavu: Nach 15 Jahren in der Stadt wird die angesehene Leiterin einer Polizeieinheit gegen sexuelle Gewalt und Kindesmisshandlung nun nach Kisangani versetzt.

Hier, mehr als 600 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Bukavu, wird die Polizeichefin mit der Misshandlung von Kindern konfrontiert, die von ihren Eltern der Hexerei beschuldigt werden. Außerdem berichten Frauen von länger zurückliegenden sexuellen Übergriffen: 2000 tobte in Kisangani ein "Sechstagekrieg" zwischen der ugandischen und der ruandischen Armee, bei dem Tausende Zivilisten getötet wurden.

Vom Porträt der kongolesischen "Mutter Courage" entwickelt sich die Dokumentation hin zu einer Geschichte darüber, wie historisches Bewusstsein entsteht. Colonelle Honorine spricht mit traumatisierten Frauen, Anwälten und Menschen auf der Straße, wirbt für finanzielle Solidarität und setzt sich mit ganzer Kraft für die Bevölkerung ein, die von der Regierung im Stich gelassen wird.

Wie bereits in seiner Dokumentation "Examen d'état" aus dem Jahr 2014 zeichnet der kongolesische Regisseur Dieudo Hamadi mit viel narrativem Geschick ein einfühlsames Porträt von großer politischer Kraft. Seine direkte Herangehensweise passt perfekt zu seiner Hauptfigur, der gelassenen und weltoffenen "Maman Colonelle". Der Dokumentarfilm porträtiert die mutige und resolute Frau und beleuchtet das Thema der Gewalt an Frauen und Kindern in der Demokratischen Republik Kongo.

Bewertung

0,0   0 Stimmen