Magomed, der Boxer

Magomed, der Boxer

Magomeds Hände stecken in Handschuhen, die fast größer sind als sein Kopf und ihn vollständig verdecken können. Rechts! Links! Deckung. Zwei gezielte Haken treffen den Gegner und zwingen ihn zum Rückzug. Die braunen Augen Magomeds leuchten, behände tänzelt der kleine Boxer aus Leipzig durch den Ring. Magomed lebt seit anderthalb Jahren mit seiner Familie in Deutschland und spricht mittlerweile schon so gut Deutsch, dass er sogar schon aufs Gymnasium geht. "Der Trainer sagt, dass ich für einen Boxer vielleicht ein bisschen zu schlau bin. Weil ich beim Boxen immer einen Tick zu lange überlege. Dann schlägt der Gegner zu." Magomed boxt nicht nur für Ruhm und Ehre, sondern auch für seine Familie. "Wenn ich deutscher Meister bin, dann bin ich der beste Boxer Deutschlands. Und die besten Boxer kommen irgendwann in die deutsche Nationalmannschaft."

Für Magomed und seine ganze Familie würde dies bedeuten, dass sie einen deutschen Pass bekommen und hier bleiben können! "Wir sind Flüchtlinge und es kann jederzeit passieren, dass die Polizei kommt und uns abschiebt. Davor habe ich Angst." Magomed hat schon viel erlebt. Geboren wurde er in Tschetschenien, mitten im Bürgerkrieg. Als er sieben Jahre alt ist, fliehen seine Eltern mit ihm, seinen fünf Brüdern und seiner kleinen Schwester. Zuerst lebt Magomed in Polen, dann in Deutschland. Magomed trainiert jeden Tag hart. Das Boxen ist seine Chance auf ein besseres Leben hier und in der Zukunft.

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