Lovesong für Bobby Long

Lovesong für Bobby Long

TragikomödieUSA  

Purslane Hominy Will (Scarlett Johansson), genannt Pursy, haust mit ihrem Freund Lee (Clayne Crawford) in einem Wohnwagen-Park in Florida. Aufgrund von Lees Nachlässigkeit erfährt Pursy erst verspätet von der Beerdigung ihrer Mutter Lorraine, einer lokalen Jazz-Größe in New Orleans, mit der sie seit langem keinen Kontakt mehr hatte. Überstürzt reist sie in ihre Heimatstadt, wo Lorraine in einem heruntergekommenen Holzhaus am Stadtrand lebte. Darin haben sich nun zwei skurrile Typen breitgemacht, die sich in Schlafrock und Unterhosen durch den schwülen Tag schleppen, stets ein Glas hochprozentigen Alkohols und eine Kippe in der Hand. Sie waren Freunde von Lorraine, die ihnen offenbar ein Wohnrecht auf Lebenszeit zugestand. Sofort fliegen die Fetzen zwischen Pursy und dem großmäuligen, dauerverkaterten Bobby Long (John Travolta), der abwechselnd literarische Zitate und Obszönitäten von sich gibt und versucht, das 'Teenie-Flittchen' aus dem Haus zu vergraulen. Schon netter scheint Dauerstudent Lawson Pines (Gabriel Macht), der angeblich ein Buch über seinen Ex-Literaturprofessor Bobby schreibt. Pursy, die sich alte Bücher lesend auf die Spuren ihrer Mutter begibt, ist eigensinnig und lässt sich nicht vertreiben. Sie bringt die beiden verschlurften Bohémiens und deren skurrile Gammler-Freunde sogar dazu, ihr Nachhilfestunden fürs College zu geben. Als Pursy schließlich erfährt, dass Bobby und Lawson ihr verschwiegen haben, dass Lorraine ihr das Haus alleine vermacht hat, setzt sie die beiden Schwindler auf die Straße. Doch in einem Brief ihrer Mutter entdeckt Pursy ein Familiengeheimnis, das sie die Situation neu überdenken lässt... Scarlett Johansson ('Lost in Translation') als frühreifes, verletzliches Mädchen macht in Shainee Gabels Kinodebüt eine berührende Metamorphose von der White-Trash-Sumpfblüte zur erwachsenen Frau durch. Ein charismatischer John Travolta verkörpert den mysteriösen weißhaarigen Bobby, der Pursy widerstrebend darin unterstützt, ihren Weg zu finden. Als zynischer Säufer und dandyhafter Gelehrter, der im Banne einer unerträglichen Schuld steht, wird er zum emotionalen Kraftwerk der Tragikomödie. Eingebettet in eine bluesgeschwängerte, träge Südstaaten-Idylle, entfaltet sich eine bildschöne Außenseiter-Geschichte, eine Liebeserklärung an die Literatur des amerikanischen Südens und zugleich ein poetischer Diskurs über 'leben und leben lassen'. Der Tod ihrer Mutter Lorraine führt die 17-jährige Pursy erstmals wieder in ihre Heimatstadt New Orleans. Pursy hatte kaum noch Kontakt zu ihrer Mutter, in deren heruntergekommenem Holzhaus sie zwei frühere Verehrer antrifft, die hier offenbar ein lebenslanges Wohnrecht haben. Der angegraute Ex-Literaturprofessor Bobby Long und sein Schützling Lawson Pines arbeiten angeblich an einem wichtigen Buch über Bobbys bewegtes Leben. Widerwillig arrangiert Pursy sich mit den skurrilen Außenseitern. Und je besser sie sich mit Bobby und Lawson versteht, desto näher kommt sie den bitter-süßen Geheimnissen, die ihre alte Heimat für sie birgt.

Bewertung

0,0   0 Stimmen