Lili Marleen

Lili Marleen

Rainer Werner Fassbinders Film ist ein Melodram, das zeigt, wie in Kriegszeiten die politische Korruption bis ins Privatleben dringt. Hauptdarstellerin Hanna Schygulla hatte seit dem großen Erfolg von "Fontane Effi Briest" (1974) in keinem Film Fassbinders mehr mitgewirkt. Sie war erschrocken darüber, wie erstarrt und maskenhaft sie in diesem Film wirkte. Doch nach zahlreichen Arbeiten mit anderen Regisseuren in Europa und Amerika holte Fassbinder seinen Star zurück.

Die ganz eigene, ein wenig manierierte Art, mit der Fassbinder in "Lili Marleen" das sogenannte Dritte Reich auch als Showspektakel inszenierte, trug ihm beim Kinostart Kritik ein. In "Lili Marleen" wollte er zeigen, wie im nationalsozialistischen Deutschland Musik- und Showelemente und die damit verbundenen Emotionen zur Verzauberung und Betäubung der Menschen benutzt wurden. Der Film erzählt auch von Fassbinders großer Liebe zum Kino, zu den Melodramen Hollywoods - vor allem zu denen von Douglas Sirk, die Fassbinder förmlich bis ins kleinste Detail studiert hatte.

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