Libanon - Die verlorene Generation
In keinem anderen Land der Welt leben - im Vergleich zur Einwohnerzahl - so viele Flüchtlinge wie im Libanon: Jeder dritte hier stammt aus dem Nachbarland Syrien. Etwa die Hälfte der Flüchtlinge sind minderjährig. Statt zur Schule zu gehen, müssen hunderttausende von ihnen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen. Patrick A. Hafner zeigt in dieser WELTjournal-Reportage, wie die junge Generation ihrer Zukunft beraubt wird. Gerade jene, die nach dem Krieg in Syrien gebraucht würden, um das Land wieder aufzubauen, können meist weder lesen noch schreiben. Ein Feudalsystem, das die Chefs der inoffiziellen Flüchtlingscamps etabliert haben, zwingt Kinder ab acht Jahren zur Arbeit, um die Schulden ihrer Familien abzutragen. Da die Camp-Vorsteher für Flüchtlingsfamilien zunächst die Kosten für Schlepper, Lebensmittel und Unterbringung übernehmen, müssen sich diese im Gegenzug als billige Lohnsklaven verkaufen. Wie schwierig es ist, aus diesem System der Abhängigkeit wieder auszubrechen, zeigen die Beispiele von Kindern, die jeden Tag schwere Arbeiten verrichten, damit das Überleben ihrer Familien gesichert ist.