Kulturrevolution auf Polnisch

Kulturrevolution auf Polnisch

Gesellschaft und Politik 

Seit der Machtübernahme der PiS-Partei 2015 in Polen scheint sich dort eine Kulturrevolution zu vollziehen. Die Regierung propagiert eine Abgrenzung zu dem multikulturellen Westen Europas.

Vor allem die westlich orientierte liberale polnische Kulturszene ist der PiS-Regierung offensichtlich ein besonderer Dorn im Auge. Der Film beleuchtet die Frage, worin die neuen antideutschen und antieuropäischen Tendenzen der polnischen Politik gründen.

Versucht die polnische Regierung gezielt, durch Entlassungen von kritischen Künstlern oder Kulturmanagern wie dem Theatermacher Jan Klata oder der Chefin des polnischen Filminstituts Magdalena Sroka, eine lebendige und offene Kunst zu verhindern und eine neue national-konservative Kultur im Lande durchzusetzen?

In diesem Kontext spielt auch die Haltung der katholischen Kirche in Polen eine bedeutende Rolle. Sie gilt seit Jahrhunderten als die moralische Instanz im Lande und hat bisher die PiS-Machthaber unterstützt. Doch die neue Polarisierung der Gesellschaft und die auf Ausgrenzung von Fremden basierende Politik der Machthaber hat zu Kontroversen in der Kirche geführt, und erste kritische Stimmen werden laut. Bereitet die nationalistische Politik der Regierung Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiislamismus einen Boden?

Die Ablehnung jeglicher Annahme von Flüchtlingen in Polen durch die PiS-Regierung wird in vielen Ländern Europas als Beleg für eine polnische Regierungspolitik gesehen, die Angst vor Terrorismus und fremden Kultureinflüssen schürt.

In Deutschland blickt man mit besonderer Sorge auf die neuen Töne aus Polen. So werden neue polnische Reparationsansprüche formuliert und die Medien mit dem Argument nationalisiert, sie seien von deutschem Kapital beherrscht.

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