Kreuzweg

Kreuzweg

Die 14-jährige Maria wächst in einer Familie auf, die einer streng katholischen Priesterbruderschaft angehört. Die festen Regeln, nach denen ihre Familie lebt, setzen sie unter Druck.

Pater Weber erzählt im Firmunterricht vom Wert des Opfers, von Auserwählten, deren Heiligkeit schon im Kindesalter klar zutage träte und die dann von Gott oft sehr früh heimgeholt würden. Dieser Gedanke fällt bei Maria auf fruchtbaren Boden.

In diesen heiligen Kindern findet sie klare Identifikationsfiguren. Opferbereitschaft ist für sie die reinste Form, ihren Glauben zu zeigen. In Marias Familie herrschen ebenso strenge Regeln wie in der Kirche: Die herrische Mutter maßregelt ihre älteste Tochter ununterbrochen, weil sie befürchtet, Maria könnte ihr entgleiten. Der schweigsame Vater wird ebenfalls von der Mutter dominiert. Die drei jüngeren Geschwister, der elfjährige Thomas, die siebenjährige Katharina und der vierjährige Johannes, bleiben von den Launen der Mutter weitgehend verschont.

Johannes leidet unter einer seltsamen Krankheit und spricht nicht. Marias Verhältnis zu ihm ist innig. Ihr sehnlichster Wunsch ist, ihn heilen zu können. Das französische Au-Pair-Mädchen Bernadette ist für Maria Vorbild und einzige Vertraute. Sie stammt ebenfalls aus Kreisen der Paulus-Brüder, wurde aber weniger strikt erzogen als Maria und ihre Geschwister. In der Schulbibliothek lernt Maria ihren Mitschüler Christian kennen. Er lädt Maria ein, ihn einmal in seine moderne Kirchengemeinde zur Chorprobe zu begleiten. Das bringt sie in Gewissensnöte. Trotz der Notlüge, es handele sich um eine Mitschülerin, reagiert Marias Mutter auf die Frage ihrer Tochter aggressiv und ablehnend.

Bei der nächsten Beichte erzählt Maria dem Pfarrer von ihren Verfehlungen. Der horcht sie aus und wühlt in ihrem Innenleben. Sie soll ihrer Mutter die Lüge beichten. Der Versuch mündet in eine drakonische Strafpredigt der Mutter. Maria kann nicht mehr aufhören zu weinen. Dieser Vorfall bringt sie dazu, sich keine Kompromisse zwischen einem weltlichen Leben und dem Auftrag als Krieger Gottes mehr zuzugestehen. In der Schule wehrt sie sich gegen die Popmusik im Sportunterricht. Christian eilt ihr als einziger zu Hilfe, was auch ihn zum Außenseiter macht. Trotzdem weist Maria ihn zurück.

Auf ihrem Weg zur Heiligkeit sieht sie in ihm ein Hindernis, das es zu überwinden gilt. Am Tag der Firmung erleidet Maria in der Kirche einen Schwächeanfall. Der Arzt, der sie untersucht, nimmt das ungute Verhältnis zwischen der Mutter und Maria wahr. Er diagnostiziert Unterernährung und starke psychische Belastung und weist sie in ein Krankenhaus ein. Dort weiht Maria Bernadette in ihr Vorhaben ein, sich Gott vollständig zu opfern und damit den kleinen Bruder zu heilen. Bernadette versucht, ihr diesen Gedanken auszureden und die Ärzte zu informieren. Doch ihre Hilfe kommt zu spät.

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