Konzert Magdalena Kozená

Konzert Magdalena Kozená

Ende des 16. Jahrhunderts vollzog sich im Umfeld des florentinischen Mäzenen Giovanni de Bardi (1534-1614) einer der bedeutendsten ästhetischen Wandel der Musikgeschichte. Beeinflusst von Studien zur antiken griechischen Musik, entschieden einige Gelehrte und Musiker, die sich unter dem Namen 'Florentiner Camerata' zusammengeschlossen hatten, dem Liedtext ihrer Stücke mehr Bedeutung zu verleihen und die Musik hinter den Worten zurücktreten zu lassen. Für ihre Kompositionen wählte die Gruppe daher besonders gefühlsgeladene Texte aus. Um die emotionale Kraft der Dichtungen musikalisch zu unterstreichen, verletzten sie harmonische und rhythmische Normen, wichen von traditionellen Melodiestrukturen ab und erfanden neue Ausdrucksformen: Die Oper war geboren. In ihren Werken besangen sie auch die Liebe als geheimnisvollstes aller menschlichen Gefühle und Lieblingsthema zeitgenössischer Dichter wie Marino, Rinuccini oder Guarini. Dabei brachen sie immer wieder die musikalischen Konventionen, um die Emotionalität der poetischen Texte angemessen zu vermitteln. Dieser Bewegung schloss sich Anfang des 17. Jahrhunderts eine Vielzahl italienischer Komponisten an, die sich für ihre in dem neuartigen Sprechgesang verfassten Werke von einem feurig-leidenschaftlichen Liebesdiskurs inspirieren ließen. Das Konzert 'Lettere Amorose' mit der Mezzosopranistin Magdelena Kozená und dem Ensemble Private Musicke präsentiert eine eindrucksvolle Auswahl dieser frühen Opernstücke von Komponisten wie Sigismondo d'India, Biaggio Marini, Barbara Strozzi und Johannes Hieronymus Kapsberger. Aufgezeichnet wurde es am 6. Juli 2009 beim 61. Festival von Aix-en-Provence.

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