Knochen, Kleider, Kreuzessplitter

Knochen, Kleider, Kreuzessplitter

Das Kreuz Christi muss besonders groß gewesen sein. Alle Kreuzessplitter zusammengenommen, die in Kirchen oder Privathäusern als Reliquie verehrt werden, ergeben nach Expertenschätzungen mehrere Hektar Wald. Gläubige und Sammler zahlen Höchstpreise für diese äußerst beliebte Reliquie. Aber auch Knochen, Innereien und Kleider von Heiligen werden schwunghaft gehandelt, vor allem über das Internet. Die Nachfrage nach Reliquien ist im 21. Jahrhundert ungebrochen. Aber wer verehrt heute noch Reliquien? Wir begeben uns auf Spurensuche: Wer sind die Käufer, wer die Verkäufer? Wie funktioniert das Geschäft mit den Reliquien? Dabei treffen wir junge Gläubige wie gewiefte Großhändler. Erhoffen sich die einen von den Reliquien Kraft im Alltag, erwerben die anderen selbst heute noch Reliquien legal von Kirchen oder Klöstern. Das internationale Geschäft mit den Reliquien hat inzwischen ein solches Ausmaß erreicht, dass die Präfektur der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechung im Vatikan Alarm schlägt. Die Kirchenbehörde kritisiert den 'gotteslästerlichen Handel'. Sie treibt die Angst, dass die Heiligen in die Hände satanischer Sekten fallen. Ihre Sorge vor sogenannten Teufelsanbetern ist nicht unbegründet, denn Anti-Christen suchen Reliquien, ebenso wie Gläubige, Händler und Mitarbeiter der Kirche.

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