Klimt am Attersee - Die gemietete Zeit

Klimt am Attersee - Die gemietete Zeit

Viele Sommer entflieht Gustav Klimt den Hundstagen in Wien und geht mit seinem Lebensmensch Emilie Flöge auf Sommerfrische. Der Attersee ist dabei bis zu seinem Tod 1918 seine bevorzugte Landschaft. Nach einem geregelten Tagesablauf lebt und arbeitet Klimt in dieser gemieteten Zeit, der Großteil seiner Landschaftsgemälde entsteht dort. Gemälde die ebenso wegbereitend sind wie seine Frauenporträts, in der öffentlichen Wahrnehmung aber im Hintergrund stehen. 'Malen und zeichnen kann ich. Ich interessiere mich nicht für die eigene Person - eher für andere Menschen, weibliche ... Ich male Tag um Tag von morgens bis abends - Figurenbilder und Landschaften, seltener Porträts. Schon wenn ich einen einfachen Brief schreiben soll, wird mir Angst und Bang wie vor einer drohenden Seekrankheit. Wer was über mich wissen will, soll meine Bilder aufmerksam betrachten, daraus erkennen zu suchen, was ich bin und will.' Das schreibt Gustav Klimt über sich selbst, und die Dokumentation 'Klimt am Attersee - Die gemietete Zeit' nimmt ihn beim Wort. Der Künstler, der schon zu Lebzeiten anerkannt und mit vielen Aufträgen versorgt war, mietet sich von 1900 bis 1916, mit Ausnahme 1913, jeden Sommer an den Ufern des Attersees ein. Die gerne zitierte Sommerfrische war für den Künstler, wie für viele andere seiner Zeitgenossen auch, nicht nur eine Zeit der Erholung, des Nichtstuns, sondern auch eine Zeit der intensiven Beschäftigung mit den Eindrücken am und um den See. Klimt gibt sich einen sportlich und künstlerisch geregelten Tagesablauf, der von Schwimmen und Rudern frühmorgens, über Spaziergänge und skizzieren und malen reicht. So entsteht am Attersee der Großteil seiner Landschaftsgemälde, die sich heute im Besitz des Museums Belvedere in Wien, des Leopold Museums und im Privatbesitz überall auf der Welt befinden. Mit dem Fernrohr, dem Operngucker und dem 'Sucher' findet er seine Motive vom Bootssteg aus oder entdeckt sie bei Spaziergängen und im Ruderboot! Das junge Medium Fotografie begeistert im Wien des Fin de Siecle eine Reihe von Künstlern, und auch Gus

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