Kinoträume - Hollywood Südwest

Kinoträume - Hollywood Südwest

"I am the Movie Picture Man" behauptete einst ein schmächtiger Mann aus dem oberschwäbischen Laupheim. Sein Name war Carl Laemmle. Er wanderte nach Amerika aus und wurde zu einem der großen Filmpioniere, die aus einer Wüstenstadt eine Traumfabrik machten. "Ohne Deutsche würde es Hollywood nicht geben" sagt Starregisseur Roland Emmerich. Der Schwabe steht heute an der Spitze der US-Kinoindustrie und gilt als einer der erfolgreichsten Filmemacher der Welt. Kein Wunder, dass andere Kino-Enthusiasten aus hiesigen Gefilden inzwischen auf seinen Spuren wandeln. Zum Beispiel die junge Schauspielerin Nina Rausch aus Ingersheim. Sie spielt in Erfolgsserien wie "Mad Men" oder "Orange is the new black" und hat eine Schauspielschule gegründet. Der Südwesten beeinflusst Hollywood und Hollywood den Südwesten. Es ist eine faszinierend, fruchtbare Wechselbeziehung, die seit mehr als 100 Jahren anhält. Macher, Stars und Techniker aus dem Land sorgen für die großen, internationalen Kinoträume und werden dafür mit Oscars ausgezeichnet. Für die Visual Effects von "Independence Day" erhielt Volker Engel - ehemaliger Dozent der Filmakademie Ludwigsburg - den begehrtesten Filmpreis der Welt. Und hierzulande produziert Nico Hofmann aus Heidelberg Blockbuster "made in Germany", die sich hinter Hollywood Produktionen nicht verstecken müssen.

Die Dokumentation von Jo Müller ist Roadmovie und Zeitreise zugleich. Sie geht auf eine Reise ins Herz der Kinoträume, pendelt zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Schwarzweiß und Farbe, zwischen Hollywood und dem Südwesten. Gudrun Landgrebe, Walter Sittler und Horst Janson erzählen von ihren persönlichen Erfahrungen in der Welt des schönen Scheins. Der Bogen spannt sich von der Stummfilmzeit, als der aus Rheinland-Pfalz stammende Phil Jutzi die sogenannten Neckar-Western inszenierte, über Hildegard Knef, die als erste Nachkriegsdiva nach Hollywood ging, bis zu Natalia Avelon, die für "Das wilde Leben" entdeckt wurde und seither auf Erfolgskurs ist.

Der Film bewegt wechselt vom Gestern zum Heute und fährt von Ort zu Ort. So wird der Südwesten, nahezu unbemerkt, zu Hollywood. Der Asphalt rast vorbei und verwandelt sich urplötzlich in einen Freeway von Los Angeles: Ankunft im Zentrum weltweiter Kinoträume.

Bewertung

0,0   0 Stimmen